Stein allein? Nein!

HILLESHEIM. Kein Alleingang: Mit der kurz vor Bewerbungsschluss eingereichten Kandidatur von Karl-Wilhelm Koch (Bündnis 90/Die Grünen) um das Stadtbürgermeisteramt in Hillesheim kommt auf den Amtsinhaber Matthias Stein (CDU) doch noch ein Urwahl-Duell zu.

Amtsinhaber Matthias Stein (61) hatte nach eigenem Bekunden nicht mehr mit einem Gegenkandidaten gerechnet, schon gar nicht mit diesem. "Die Koch-Kandidatur kam überraschend für mich", sagte Stein dem TV , fügt aber hinzu: "Meine Richtung werde ich deshalb nicht ändern, sondern konsequent auf dem eingeschlagenen Weg weiter marschieren." Im Detail heißt das: die "ortsnahe Umgehung", den Ausbau des Viehmarkts zu einem "modernen Markt- und Messeplatz" sowie die "Ausweisung großzügiger Neubaugebiete" voranzutreiben. Die Umgehung und der Viehmarktplatz sind auch für den 52-jährigen Herausforderer Karl-Wilhelm Koch zentrale Themen. Stehen sie doch nach seiner Ansicht "exemplarisch für den Umgang von Stein mit den Bürgern". Koch sagt: "Es ist immer dasselbe: Erst werden Fakten geschaffen, und dann die Bürger gehört." Stein nennt diese Vorwürfe "Wahlkampfparolen". Koch wiederum sagt, er stehe für eine andere Form der Politik ("Ein Unterschied wie Tag und Nacht."), daher seine kurzfristige Kandidatur. Für ihn sei es selbstverständlich, im Diskussionsprozess zunächst die Ideen der Bürger zu sammeln, sie prüfen zu lassen und erneut vorzulegen. Koch: "Die Ergebnisse sind auf jeden Fall besser, weil sie eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung genießen."Geringe Bekanntheit als größtes Problem

Eine relativ geringe Bekanntheit (Koch: "Mein größtes Problem.") hat der Herausforderer in Hillesheim. Um das zu ändern, sollen flächendeckend zwei Druckschriften der Grünen verteilt werden. Zudem habe er bereits Gewerbetreibende und Vereine angeschrieben. Auf die Fahne geschrieben hat sich der Berufsschullehrer besonders zwei Themen: Touristik und eine "vernünftige Verkehrspolitik". Koch: "Der Fremdenverkehr liegt brach, könnte aber Geld und Umsatz und langfristig auch Arbeitsplätze in die Stadt bringen." In Sachen Verkehr spricht er sich für eine ortsferne Umgehung über weitgehend bestehende Straßen und eine geregelte Anbindung von Hillesheim an den Bahnhof Oberbettingen an - über Busse oder Sammeltaxis. Dennoch bleibt Koch Realist und räumt sich bei der Wahl "Außenseiterchancen" ein. Er sagt: "Wenn von den anderen Parteien ein einigermaßen akzeptabler Bewerber da gewesen wäre, hätte ich mir die Kandidatur nicht angetan. Aber: Stein allein kann ich als Hillesheimer nicht akzeptieren."