Steinreiche Gerolsteiner laden ein

Gerolstein · Seit 250 Jahren kommen Gesteins- und Erdaltertumsforscher sowie interessierte Urlauber, um jene sagenhaften Fossilien, glasierten Vulkangesteine oder seltene Minerale zu suchen, für die das Gerolsteiner Land berühmt ist. Erster Anlaufpunkt ist für sie das Naturkundemuseum, dessen 25-jähriges Bestehen im Rahmen des Stadtfestes am Wochenende gefeiert wird.

Gerolstein. Schon 1903 haben Hotelbesitzer Matthias Heck und Gerolsteins berühmtester Geologe Stefan Dohm im Hotel Heck im Burggarten das "1. Geognostische Museum links des Rheins" eingerichtet - wegen der geologischen Reichtümer des Gerolsteiner Landes. Im Krieg wurde es zerstört, aber die Stadtväter und engagierte Gerolsteiner Bürger haben schließlich 1987 im Alten Rathaus das heutige Naturkundemuseum Gerolstein eingeweiht - das erste Geo-Museum in der Eifel. Aufwendig saniert

In den vergangenen Jahren ist das Museum aufwendig saniert worden und hat unter anderem ein neues Dach und einen neuen Anstrich erhalten, ins Nebengebäude wurden neue Fenster eingesetzt, der Platz zwischen beiden Gebäuden sowie die Verbindungsmauer wurden komplett erneuert.So fügen sich nach Jahren der Instandsetzung und Renovierung die Löwenburg mit Burgmauer, der Wasserturm und das darunter liegende Gebäude des Naturkundemuseums samt Nebengebäude, Vorplatz und dem Nikodemus-Kreuz zu einem historisch bedeutsamen Ensemble der Altstadt. Seit 2007 wird das Museum im Auftrag der Stadt von der Tourismus- und Wirtschaftsförderung (TW) Gerolsteiner Land GmbH mit einem Jahresbudget von rund 40 000 Euro betreut. Die TW beschäftigt Dr. Peter Bitschene als Museumsleiter und die Mitarbeiterinnen Anne Claire Assion und Margret Hennig für Führungen und den Kassendienst. TW-Geschäftsführer Hans-Peter Böffgen sagt: "Das Naturkundemuseum ist ein fester Bestandteil im touristischen Angebot des Gerolsteiner Landes und des Europäischen Geoparks Vulkaneifel." Das Museum nimmt auch die Funktion einer Sammel- und Beratungsstelle für das geologische Erbe des Gerolsteiner Landes und der Eifel wahr. Alleinstellungsmerkmale von internationaler Bedeutung sind laut Böffgen die besonderen Gerolsteiner Versteinerung, die Ausstellung von rund 400 Mineralstufen, die Waldabteilung mit interaktivem Lebensbaum, ein altsteinzeitlicher Höhlenbärenzahn vom Buchenloch oder die größte Schmetterlingssammlung im Land.Das Museum ist darüber hinaus ein anerkannter Lernort für Schulen und Universitätsgruppen und schlägt somit die Brücke zwischen regionalen Hobbygeologen und wissenschaftlichen Institutionen. Künftig soll das Museum noch mehr Menschen anlocken. Böffgen sagt, wie: "Wir wollen mit erweiterten Programmen mit neuen Themen - vor allem Dinosaurier - künftig noch mehr Kinder und Schulklassen ansprechen." Zudem ist das Museum auch ein Schlechtwetterangebot für die Touristen. Während der Saison ist es täglich geöffnet.Seit August 2011 können die Besitzer einer Gästekarte des Tourismusvereins Vulkaneifel das Naturkundemuseum kostenlos besuchen. Extra

Im Rahmen des Stadtfestes wird am Sonntag, 12. August, ab 11.30 Uhr der 25. Geburtstag des Museum gefeiert. Programm: 11.30 Uhr: Begrüßung durch Stadtbürgermeister Bernd May, anschließend Grußwort von David Langner, Vizepräsident der SGD Nord in Koblenz, und Museumsrundgang mit Peter Bitschene. Zur Eröffnung des Stadtfestes ist ein Kölscher Abend mit den "Dompiraten" am Freitag, 10. August, ab 18.30 Uhr auf dem Brunnenplatz. Ein Kunsthandwerkermarkt, ein Kinderflohmarkt und Kinderspiele werden am Samstag, 11., und Sonntag, 12. August, jeweils von 11 bis 18 Uhr angeboten. Zudem öffnen am Sonntag, 12. August, viele Gerolsteiner Fachgeschäfte von 13 bis 18 Uhr ihre Pforten. red www.gerolsteiner-land.deExtra

 Straßenmusikanten sind in der Stadt unterwegs. Fotos: stadt

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 Beim Markt bieten Geschäftsleute Kunsthandwerkliches an.

Beim Markt bieten Geschäftsleute Kunsthandwerkliches an.

Jährlich werden rund 90 Gruppenführungen im Naturkundemuseum Gerolstein angeboten. Zuletzt zählte man rund 6000 Besucher jährlich. Zudem ist die Einrichtung Veranstaltungsort bei mehreren Festen und Events wie beim Internationalen Museumstag, beim neuen Sommertreff im Gerolsteiner Flecken und beim Altstadt-Weihnachtsmarkt. mh

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