Sternwarte Schalkenmehren: Verein bietet wieder Führungen an

Schalkenmehren/Daun · Es tut sich etwas auf dem Observatorium Hoher List bei Schalkenmehren. Ab dem 11. September bietet der Förderverein der Sternwarte wieder regelmäßig Führungen an. Auch ein Tag der offenen Tür ist geplant.

 In diesem Gebäude werden künftig Führungen angeboten. TV-Foto: Nora John

In diesem Gebäude werden künftig Führungen angeboten. TV-Foto: Nora John

Schalkenmehren/Daun. Hoffnung nach einer längeren Hängepartie: Erstmals in diesem Jahr gibt es ab September wieder Führungen im Observatorium Hoher List, angeboten vom Förderverein der Einrichtung. Harald Simon, der selbst auch Führungen macht, ist froh, dass wieder Bewegung in die Sache kommt. Denn eigentlich sollen das Observatorium stillgelegt und die alten Teleskope verkauft werden. Seit Mitte vergangenen Jahres ist die jahrzehntelang wissenschaftlich genutzte Einrichtung der Universität Bonn geschlossen. Seitdem durfte der Förderverein das Observatorium nicht mehr nutzen. Auch für die Öffentlichkeit blieben die Gebäude mit ihren Beobachtungskuppeln verschlossen.
Doch die Aktiven des rund 50 Mitglieder starken Vereins haben sich darum bemüht, wenigstens einen Teil der Anlage weiterzubetreiben. Aus diesem Grund haben sie als Untermieter der Uni Bonn eines der Häuser gemietet. Ursprünglich sollte der Mietvertrag schon am 1. August gültig sein, nun läuft er ab dem 1. September. Die Führungen werden mittwochs um 14 Uhr stattfinden und beginnen am 11. September, sagt Harald Simon, der zum Förderverein gehört.Gespräche mit dem Denkmalamt


Um einen möglichen Ausverkauf der Geräte zu verhindern, hat der Förderverein mit einigen Unterstützern einen Zeitraum bis Ende September aushandeln können, in dem nichts veräußert wird. Simon hofft, das Observatorium weiter erhalten zu können. Auch Gespräche mit dem Denkmalamt haben ihm Mut gemacht, dass die Anlage erhalten werden kann.
Auch die Touristiker in Daun und Schalkenmehren freuen sich, dass es wieder Führungen gibt. In der Vergangenheit waren zu den Vorträgen und Führungen in der Sternwarte durchschnittlich 2000 Besucher im Jahr gekommen. "Die Nachfrage nach Führungen war immer rege", bestätigt der Sprecher der Verbandsgemeinde Daun, Arnold Schneider. Das Observatorium sei eine "interessante Sehenswürdigkeit". Da sich das Observatorium sich auf einem exponierten Areal oberhalb des Schalkenmehrener Maares befindet, sei mit dem Besuch und der Teilnahme an einer Führung auch ein Landschaftserlebnis verbunden. Schneider: "Das ist in dieser Kombination in der Eifel einzigartig." noj
Der Tag der offenen Tür ist am Samstag, 14. September, ab 14 Uhr. Auch Amateurastronomen sind eingeladen. Anmeldung bei Harald Simon, Telefon 06592/9586488.Meinung

Auf jeden Fall erhaltenswert
Schon länger war klar, dass es den - von einigen vielleicht insgeheim noch erhofften - großen Wurf für die Sternwarte vorerst nicht geben wird. Großer Wurf hätte bedeutet, dass ein finanziell stemmbares Nutzungskonzept für das komplette ehemalige Observatorium hätte umgesetzt werden können. Gut, dass aber nicht nach dem Motto "Ganz oder gar nicht" verfahren wurde und ein Teil weiter genutzt werden kann. Denn eine solche für die Region einmalige Einrichtung darf nicht einfach aus dem Bewusstsein von Einheimischen und Besuchern verschwinden. Welche andere Ferienregion kann schon damit werben, dass Gäste einen Blick ins All werfen können? So lange es Leben gibt in der Sternwarte, so lange wird über sie geredet. Und so lange gibt es immer noch die Aussicht, dass es irgendwann doch noch möglich sein wird, die Anlage komplett zu nutzen. s.sartoris@volksfreund.de

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