Strahlende Erinnerung

PELM. Fest nach langer Vorarbeit: Die Ortsgemeinde Pelm hatte zu einer Feierstunde zum Gedenken an das Eisenbahnunglück im Jahr 1897 und zum Abschluss der jahrelangen Restaurierung des Denkmals eingeladen. Zahlreiche Gäste waren gekommen.

 Schmuckstück: Das restaurierte Eisenbahndenkmal bei Pelm erinnert an das Bahnunglück von vor mehr als 100 Jahren.Foto: Erwin Schöning

Schmuckstück: Das restaurierte Eisenbahndenkmal bei Pelm erinnert an das Bahnunglück von vor mehr als 100 Jahren.Foto: Erwin Schöning

Ortsbürgermeister Hans Rohde erinnerte an das Unglück, bei dem neun Soldaten und der Bremser ums Leben gekommen waren: Am 18. Mai 1897 waren zwei Sonderzüge mit Soldaten auf der Strecke Köln-Trier zu den Garnisonen nach Metz und Diedenhofen unterwegs. Der erste Sonderzug, besetzt mit 1124 Reservisten und fünf Offizieren, passierte in der Nacht des 18. Mai den Bahnhof Hillesheim. Kurz darauf hakte zwischen dem 13. und 14. Waggon die Kupplung aus. Ein Bahnstreckenwärter machte mit Lichtsignalen auf das Problem aufmerksam. Ohne Erfolg. Erst als Offiziere im vorderen Teil des Zuges bemerkten, das etwas nicht stimmte, hielt der Lokführer den Zug an. Als der bereits abgerissene Zugteil auf die stehenden Waggons mit großer Wucht auffuhr, sprangen ersten zwei Wagen aus den Gleisen. In der damaligen Presse war von einer "grauenhaften Szene der Verwüstung" die Rede. Das nach jahrelanger Arbeit restaurierte Ehrenmal wurde auf Initiative des Pelmer Kriegervereins und mehrerer Honoratioren der umliegenden Orte errichtet und am 30. Mai 1898 eingeweiht. Seitdem war es fast in Vergessenheit geraten und zugewachsen. Ortsbürgermeister Rohde dankte Thea Merkelbach, den Angehörigen der Reservistenkameradschaft Gerolstein und den vielen Helfern und Spendern, die sich um die Restaurierung bemüht haben. "Ohne deren beharrlichen und idealistischen Einsatz wäre die Renovierung des Denkmals nicht möglich gewesen", sagte der Ortsbürgermeister und dankte auch Günther Stanzl vom Landesamt für Denkmalpflege. Das Amt hat die Hälfte der 14 700 Euro, die die Renovierung gekostet hat, bereit gestellt. Die andere Hälfte haben Spender zusammen getragen. Akzeptanz nach anfänglichen Bedenken

Das Denkmal wurde von der Firma Leisen aus Neidenbach restauriert. Der Stabsfeldwebel der Reserve, Hans Quadflieg aus Mürlenbach, reparierte die schmiedeeiserne Umrandung des Denkmals. Thea Merkelbach berichtete über die Vorgeschichte der Restaurierungsarbeiten. Seit 1994 habe sie sich um die Erneuerung bemüht und einen Arbeitskreis gebildet, um möglichst viele Bürger mit einzubeziehen. Nach anfänglichen Bedenken seien die meisten Pelmer Bürger und Politiker aber vom Vorhaben überzeugt gewesen. Nach der Kranzniederlegung durch Rohde und den Vorsitzenden der Reservistenkameradschaft, Dietmar Weimann, spielten die Trompetenbläser Jakob Juchems und Dieter Dederichs aus Jünkerath das Lied vom "Guten Kameraden". Anschließend gab's Musik vom Spielmannszug Grün-Weiß Pelm und Essen aus der Feldküche.

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