"Wir sind weder bestechlich, noch hat es eine Bevorzugung gegeben", sagt Friedbert Wißkirchen, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Daun. Der Grund für seinen Zorn: Unternehmer Manfred Grommes hat die Verbandsgemeinde Daun sowohl der Zahlung von Schmiergeld bezichtigt als auch behauptet, dass freundschaftliche Beziehungen zwischen Kommune und der Firma Eifel-Lava bei der Vergabe des Pachtvertrags für die Lavagrube Betteldorf eine Rolle gespielt hätten (der TV berichtete). "Wir haben durch unseren Anwalt von Herrn Grommes eine Unterlassungserklärung gefordert und gleichzeitig Strafanzeige gestellt", erklärt Wißkirchen. Davon lässt sich der 62-jährige Grommes nicht einschüchtern: "Ich freue mich darauf, die Herren vor Gericht wiederzusehen, aber dann kommen noch ganz andere Sachen auf die Tapete." Hintergrund des Streits: Grommes hatte mit Ex-Pächter Clemens Meerfeld Anfang März 2002 eine Vereinbarung über die Übernahme der Maschinen und der bereits abgebauten Lavamenge in der Grube Betteldorf gemacht sowie Preisabsprachen getroffen - jedoch ohne schriftliche Absprache mit dem Eigentümer, der Gemeinde. Als Grommes Anfang April, laut Wißkirchen sogar auf eigenen Lieferschein, mit den Arbeiten in der Grube begann, ist der Gemeinde der Kragen geplatzt. Grommes wurde ausgebootet, statt dessen ein Vertrag mit Eifel-Lava geschlossen. Zu den Vertragsverhandlungen gibt es unterschiedliche Meinungen. Wißkirchen erklärt: "Wir können die Gemeinden nur beraten und Sachargumente einbringen. Allerdings fließen dabei unsere Erfahrungen mit den Vertragspartnern ein. Die Ortsgemeinde sitzt immer mit am Tisch." Der Umgang mit der Firma Scherer sei seit den 60er Jahre sehr partnerschaftlich. Gleiches gelte für den weiteren Gesellschafter Dieter Stolz und vorher für dessen Vater. "Bezeichnend ist doch, dass vom internen Vertrag Meerfeld/Grommes weder die Verbands- noch die Ortsgemeinde unterrichtet wurden, schimpft Wißkirchen. Dabei steht in Meerfelds Vertrag, dass Unterverpachtung nicht geht." Ein verbindlicher Vertrag mit der Gemeinde hätte vorliegen müssen. Gemeinde will Eifel-Lava den Weg ebnen

Deshalb meint Betteldorfs Ortsbürgermeister Hans Mertes: "Beide haben sich zu früh aus dem Fenster gelehnt." Grommes hingegen argumentiert, er habe sich auf die mündliche Zusage des Bürgermeisters verlassen. "Ich kann nicht abstreiten, dass Grommes sich nach den ersten Gesprächen Hoffnungen machen konnte. Sein Angebot war verlockend und anfangs war es uns egal, wer in der Grube weitermacht. Meerfelds Vertrag lief ja noch bis 2009/2010", sagt Mertes. Doch nach und nach habe sich die Stimmung in Betteldorf verschlechtert. "Die Drohungen, die Grommes am 26. April 2002 in der Eifel-Schänke in Dockweiler gegen uns ausgesprochen hat, waren letztlich ausschlaggebend dafür, dass er nicht unser Vertragspartner sein kann", erklärt Mertes. Um welche Art Drohungen es geht, will Mertes nicht sagen, da sie ihm von Ratsmitgliedern zugetragen wurden. Ein weiterer Streitpunkt ist der Kauf von Grundstücken im Abbaugebiet durch Grommes, der die Gemeinde Bruchzinseinnahmen kosten würde. "Beim ersten Grundstückskauf von Grommes sind wir wach geworden und haben ihn nach dem Kauf eines weiteren Grundstücks endgültig gestoppt. Jetzt hat er zwei Grundstücke im Abbaugebiet, die aber nicht einbezogen werden", berichtet Mertes. Wißkirchen bezieht sich auf eine Klausel in Meerfelds Vertrag, die dem Pächter Landkauf im Abbaugebiet untersagt. "Ich weiß nicht, wem die Maschinen und die Brecheranlage in der Grube gehören. Wenn Eifel-Lava mit dem Abbau anfangen will, werden wir als Grundstückseigentümerin alle rechtlichen Wege ausschöpfen", sagt Mertes. Darauf scheint Grommes nur zu warten: "Was ich bezahlt habe, ist mir und da hat kein anderer was dran zu suchen. Ich weiß mich dann schon zu wehren." Dennoch schickt er ein "Friedensangebot" nach Daun: "Um alles aus der Welt zu schaffen, müssen die auf mich zukommen."