Sturm Xynthia bekommt ein Gesicht

Welche Schäden das Sturmtief Xynthia im Februar in den Wäldern bei Daun angerichtet hat, zeigt der gleichnamige Steg von jetzt an Wanderern.

Neroth. Sturm Xynthia, der Ende Februar dieses Jahres heftig tobte, macht es möglich, dass der Eifelsteig eine neue kleine Attraktion bekommt. Am Nerother Kopf hat das Forstamt in Kooperation mit der Stadt und der Verbandsgemeinde Daun die umgefallenen Bäume liegen lassen und darüber einen Steg gebaut, der das ganze Ausmaß des Windwurfs von oben sichtbar macht. Kein Durchkommen gab es für viele Wanderer am Eifelsteig Anfang der Wandersaison an manchen Stellen, denn Sturm Xynthia hatte ordentlich gewütet und viele Wege des Eifelsteigs mit umgefallenen Bäumen versperrt. So gab es wochenlang Umleitungen auf dem Premium-Wanderweg, bis der Forst die umgekippten Bäume beseitigt hatte. Auch am Nero ther Kopf, wo der Eifelsteig von Neroth nach Neunkirchen an der Burg Freudenkoppe vorbeiführt, war ein Teil des Weges nicht passierbar.

Doch hier wollte das Forstamt einen anderen Weg gehen und den Wanderern die Auswirkungen des Sturms auf Dauer zeigen. "Ich habe mich da an eine Sache erinnert, die ich im Schwarzwald mal gesehen habe und die für den Eifelsteig ein schönes Schmankerl ist", erzählt Förster Gerhard Herzog, der die Idee zu etwas Außergewöhnlichem hatte.

Ein Pfad wurde von Mitarbeitern des Forstamts zwischen den umgefallenen Bäumen frei gemacht und ein 2,50 Meter hoher Steg aus Douglasien-, Fichten-, Eichen- und Akazienholz über die umgestürzten Fichten gebaut, der das Ausmaß von Xynthias Gewalt deutlich macht.

"Wir haben den Vorschlag der Förster gerne aufgegriffen, weil er für den Eifelsteig eine weitere Bereicherung ist und ihn noch attraktiver macht", sagt Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun. Diese hat die Mittel in Höhe von rund 4000 Euro für den Xynthia-Steg zur Verfügung gestellt.

Es wurden 0,2 Hektar der Natur überlassen und daraus ein spannendes Anschauungsobjekt geschaffen, das nicht nur touristisch interessant ist, sondern den Besuchern auch an sechs Stationen zeigt, welche Baumart betroffen war, was der Borkenkäfer anrichtet, wie gefährlich die Arbeit für die Waldarbeiter ist und wie die Natur wieder ihr grünes Kleid über die Windwurffläche legt.

Als besonderen Höhepunkt hat Sägekünstler Konrad Scholzen aus Schalkenmehren mittendrin Sturm Xynthia aus einer Fichtenwurzel ein windiges und tolles Gesicht gegeben, das für viele Fotomotive den Hintergrund abgeben wird. Auch Alois Mayer, Geschäftsführer des Eifelvereins der Ortsgruppe Daun, begrüßt den neuen Xyn thia-Steg. "Die Wanderer wollen die Landschaft sehen und erkennen: Dies hier ist für sie ein echtes Erlebnis".

Rund 80 000 Festmeter Holz wurden beim Sturm Xynthia im Bereich des Forstamtes Daun umgeworfen, die bis heute noch nicht überall aufgearbeitet sind.

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