Suche nach dem Schnieder-Nachfolger
Geht es nach CDU-Kreischef Frank Mörsch, soll möglichst zügig über die Nachfolge von Gordon Schnieder als Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion entschieden werden. Bis zur Kreistagssitzung Anfang November soll die Personalie erledigt sein.
Daun. Die bislang einzige personelle Konsequenz aus dem Scheitern des Zusammenschlusses der Kreissparkassen Vulkaneifel und Bitburg-Prüm war der Rücktritt des Vorsitzenden der CDU-Kreistagsfraktion, Gordon Schnieder, Anfang September. Er hatte seinen Rücktritt unter anderem damit begründet, dass die Fusion Thema der Fraktion und damit in seiner Verantwortung gewesen sei. Er habe es aber nicht geschafft, "die Bürger und auch Teile der Partei für die aus meiner Sicht richtige Sache mitzunehmen".
Seitdem steht die Fraktion ohne Vorsitzenden da. In der jüngsten Kreistagssitzung mit einer wenig spektakulären Tagesordnung hatte der stellvertretende Vorsitzende und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Obere Kyll, Werner Arenz, der 22-köpfigen Fraktion vorgestanden. Geht es nach dem CDU-Kreisvorsitzenden Frank Mörsch (Niederstadtfeld), soll möglichst innerhalb der nächsten 14 Tage über die Nachfolge von Gordon Schnieder als Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion entschieden werden.
Nominierung des Bundestagskandidaten
"Wir sind in Gesprächen, was die Nachfolge angeht. Mein Wunsch ist es, dass es zügig geht und wir spätestens bei der Sitzung des Kreistags am 3. November wieder einen Fraktionsvorsitzenden haben", erklärte Mörsch auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds. Namen wollte der Parteichef nicht nennen, zeigte sich aber optimistisch: "Wir haben 22 gute Leute in der Fraktion, da wird sich bestimmt jemand finden."
Die gescheiterte Kreissparkassenfusion wird auch ein Thema beim Parteitag des CDU-Kreisverbands Vulkaneifel am Mittwoch, 1. Oktober, in Hillesheim sein. "Natürlich werde ich das aufgreifen", kündigte Mörsch an, "und es besteht auch die Möglichkeit, im Rahmen einer Aussprache über das Thema zu diskutieren."
Mörsch, vor zwei Jahren als Vorsitzender des Kreisverbands als Nachfolger von Herbert Schneiders gewählt, steht bei dem Kreisparteitag nicht zur Wahl. Schwerpunkt wird die Nominierung des CDU-Bundestagskandidaten für den Wahlkreis Bitburg sein. Einziger Kandidat ist derzeit der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld und Vorsitzende der CDU-Fraktion im Kreistag Bitburg-Prüm, Patrick Schnieder. Er ist vom CDU-Kreisverband Bitburg-Prüm bereits als Kandidat für die Bundestagswahl im September 2009 nominiert worden.
Meinung
Die Spannung bleibt
Zwar steht beim Kreisparteitag keine Vorstandsneuwahl an, aber interessant ist, wie die Basis mit der gescheiterten Bankenfusion und den dafür Verantwortlichen umgehen wird. Bislang gab es ja keine Gelegenheit, in so großer Runde das Thema zu diskutieren. Wie steht die Basis zum Vorsitzenden Mörsch? Wird sie mangels Alternativen gnädig mit ihm umgehen, oder muss er kräftig einstecken? Noch immer sind ja nicht alle Rufe verhallt, auch Mörsch müsse Konsequenzen aus dem Sparkassen-Desaster ziehen. Aber was käme nach einem Rücktritt? Die Rückkehr von Herbert Schneiders, wie schon gemutmaßt? Er kommt derzeit kaum in Frage, ist doch sein derzeitiges Hauptinteresse, gesundheitlich wieder auf den Damm zu kommen. Oder Markus Engel? Der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands hat sich in der Fusions-Diskussion profiliert, aber zwischenzeitlich schon seine Unterstützung für Mörsch bekundet. Er drängt sich bestimmt nicht nach dem Vorsitz. Mit Blick auf die Kommunalwahl wird es die CDU wohl kaum auf eine interparteiliche Zerreißprobe ankommen lassen, ist doch schon genug Flurschaden entstanden. Zudem ist die Personaldecke auch nicht so, als dass problemlos ein von allen getragener Kreisvorsitzender aus dem Hut gezaubert werden könnte. Spannend bleibt es aber allemal. s.sartoris@volksfreund.de