Suche nach neuer Nutzung fürs Schulgebäude

Niederstadtfeld/Daun · Bereits seit einem Jahr steht fest, dass die Grund- und Hauptschule in Niederstadtfeld am Ende dieses Schuljahrs aufgelöst wird. Unklar ist hingegen, was aus dem Schulgebäude mit rund 1200 Quadratmeter Nutzfläche wird.

Niederstadtfeld/Daun. Nur noch wenige Wochen, dann endet nach fast 43 Jahren ein Kapitel in der Niederstadtfelder Ortsgeschichte: Die Grund- und Hauptschule wird geschlossen. Am 1. Oktober 1968 war sie eröffnet worden, Mitte der 1970er Jahre wurden dort 550 Schüler unterrichtet. Von solchen Zahlen ist die Schule schon lange weit entfernt, derzeit sind es noch 33 Grund- und 41 Hauptschüler. Die Grundschüler gehen künftig nach Üdersdorf, die derzeitigen Erstklässler werden dort bereits seit Beginn des laufenden Schuljahrs unterrichtet.
Vor gut einem Jahr hatte der Verbandsgemeinderat Daun entschieden, den Standort Niederstadtfeld Ende des Schuljahrs 2010/2011 zu schließen und die Grundschulstandorte Üdersdorf und Wallenborn zu erhalten.
"Natürlich waren wir nicht begeistert über diese Entscheidung. Man muss aber realistisch sehen, dass die Schülerzahlen es einfach nicht mehr hergegeben haben, drei Grundschulstandorte zu erhalten", sagt der Niederstadtfelder Ortsbürgermeister Günter Horten. Aber was geschieht mit dem großen Gebäudekomplex nach der Schließung? Immerhin verfügt die Schule über 14 Klassen-, neun Fach- und sechs Büroräume, drei Sanitärbereiche, eine Küche mit Speiseraum und diverse Abstellräume. Eine Nutzfläche von rund 1210 Quadratmeter, hinzu kommt die Turnhalle. Die VG hatte zwischenzeitlich einen Makler mit der Vermarktung der Immobilie beauftragt, allerdings ohne Ergebnis. "Es hat Gespräche mit potenziellen Interessenten gegeben, die jedoch nicht erfolgversprechend waren" berichtet der Büroleiter der VG-Verwaltung, Arnold Schneider. Nun hofft die VG, Mittel bewilligt zu bekommen, um die Erstellung eines Konzepts für die künftige Nutzung der Schule in Auftrag zu geben.
Ortsbürgermeister Horten gibt sich keinen Illusionen hin: "Es wird sicher schwierig, einen neuen Nutzer zu finden. Aber das Gebäude hat eine gute Lage, und es könnten ja auch einzelne Teile genutzt werden." Sein Hauptaugenmerk liegt darauf, dass die Turnhalle weiter genutzt wird. "Da hängen viele Vereine dran, die auf diese Trainingsmöglichkeit angewiesen sind. Und das sind nicht nur solche aus dem Hinterbüsch, auch die Tischtennisspieler der DJK Dockweiler kommen zum Training hierher." Neben zahlreichen Jugendfußballmannschaften werde die Halle auch für Jazztanz, Badminton und vieles mehr genutzt. Horten: "In den Wintermonaten ist die Halle von 16.15 bis 22 Uhr an sechs Tagen ausgebucht. Ich denke, vor diesem Hintergrund haben die Verantwortlichen die Verpflichtung, die Halle zu erhalten." Bei der VG-Verwaltung gibt es keine Überlegungen, auch die Halle zu schließen: "Solange es keine neue Nutzung für den Gesamtkomplex gibt, wird die Halle den Vereinen und Gruppen auch weiterhin zur Verfügung stehen", stellt Büroleiter Schneider klar.
Dass das Schulgebäude länger leer stehen wird, davon geht Horten aus, aber: "Ich denke, nach spätestens zwei bis drei Jahren muss etwas passieren, denn die Gebäudesubstanz wird ja nicht besser." Nicht nur die Schließung des Schulstandorts Niederstadtfeld wird die derzeitige Schullandschaft (siehe Grafik) in der Verbandsgemeinde Daun verändern. Denn für eine weitere Schule, deren Trägerin die VG ist, sind die Tage gezählt. Die Hauptschule Daun geht in der neuen Realschule plus auf, die zum nächsten Schuljahr an den Start geht und sich in Trägerschaft des Kreises Vulkaneifel befinden wird. In den vergangenen Jahren floss viel Geld in die Schulen in VG-Trägerschaft, beispielsweise an die zwei Millionen Euro in die Erweiterung und die Sanierung der Ganztagsgrundschule Mehren und in den Schulstandort Gillenfeld (mit Grundschule und der heutigen Realschule plus). Sogar mehr als drei Millionen wurden auf dem Gelände der Grundschule Daun investiert: zunächst in die Aufstockung und Sanierung des Hauptgebäudes, dann rund 1,3 Millionen Euro in eine zweite Schulturnhalle und zuletzt rund 400 000 Euro in die Sanierung der alten Turnhalle. Für die Unterhaltung der Schulen zahlt die VG jährlich durchschnittlich rund 1,4 Millionen Euro. sts

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