Südamerika, Vulkaneifel, grüne Insel

GILLENFELD/ ELLSCHEID. Die Fußball-WM ist gerade erst vorbei, da wird in Ellscheid schon wieder hochkarätiger Fußball geboten. Die U-20-Nationalmannschaft aus Paraguay logiert in Gillenfeld und spielt heute um 19.30 Uhr gegen die SG Alfbachtal. Am Freitag spielt das Team um 19.30 Uhr im Dauner Wehrbüschstadion gegen den FSV Salmrohr.

"Das hier ist doch schon was", sagt Werner Häp, sportlicher Leiter der SG Alfbachtal (SGA) und meint die südamerikanischen Jungs auf dem Ellscheider Sportplatz, die dort gerade trainieren. Am heutigen Mittwoch wird es ernst, besonders für die Eifeler Spieler, die gegen die besten Jugendlichen unter 20 Jahren aus dem südamerikanischen Paraguay antreten. Eine Ahnung, was die Mannschaft erwartet, gibt das 7:0, das die U-20 gegen eine hessische Verbandsauswahl vorlegte. "Damit kommen wir bestimmt noch nicht weg", ahnt Häp. Seit vier Jahren wird in Irland der so genannte Milka-Cup ausgetragen, den die U-20 von Paraguay schon dreimal gewonnen hat. Am Freitag kam der 26- köpfige Tross mit 18 Spielern in Frankfurt an. Der Zeitunterschied von sechs Stunden und die Strapazen der Reise steckten den Spielern wohl noch in den Knochen, als sie einen Tag später in Frankfurt gegen den georgischen Vize-Meister und Pokalsieger eine 0:1-Niederlage hinnehmen mussten. Der Kontakt nach Ellscheid kam durch Uwe Becker zustande, der seit einigen Jahren in Asunción, der Hauptstadt von Paraguay, wohnt und nun der Mannschaft als Dolmetscher dient. "Über Bekannte hat er hier eine Unterkunft für die Mannschaft gesucht, um die Tage zum Turnier in Irland zu überbrücken", erzählt Häp. Im Hotel "Gillenfelder Hof" in Gillenfeld ist die Mannschaft bis Samstag untergebracht, dann geht es weiter. Das Zwischenspiel auf dem Weg nach Irland zu dem Turnier nutzt Trainer Ernesto Mastrangelo, um die Mannschaft auf das Turnier vorzubereiten. Der Trainer erinnert sich, dass er in seiner aktiven Zeit einmal gegen Berti Vogts spielte und dabei zwei Tore gegen den "Terrier" erzielte. "Ich möchte hier in Deutschland noch verschiedene Spielsysteme vor dem Turnier in Irland ausprobieren", sagt der 57-Jährige. Die jungen Spieler wollen sich auch in Europa von ihrer besten Seite präsentieren, vielleicht sieht sie ja irgendein Spielerbeobachter und verschafft ihnen einen Platz bei einer europäischen Mannschaft. Besonders hervor aus dem U-20 Kader ragen Julián Benitez, der bei drei Spielen der Nationalmannschaft von Paraguay dabei war, und Fidencio Oviedo sowie Pablo Velásquez. "Die U20 von Paraguay ist schon eine gute Mannschaft und die Nummer drei in Südamerika", sagt Uwe Becker. Auch in Paraguay ist das Fußballfieber groß, wie Becker sagt. "Die Kinder spielen mit Büchsen auf der Straße, und alle wollen später einmal mit Fußball groß herauskommen, um der Armut zu entfliehen". Den Unterschied zum europäischen Fußball sieht Trainer Mastrangelo: "Wir legen mehr Wert auf die Technik, die europäischen Klubs sehen mehr die Kraft der Spieler im Vordergrund."

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