Tänzer haben alle ihren eigenen Rhythmus

Kelberg-Köttelbach · Auf Initiative der Caritas-Sozialstation Daun-Kelberg und der Betreuungsgruppe "Kaffeemühle" war erstmals ein Tanznachmittag für Senioren mit und ohne Demenz im Köttelbacher Gemeindesaal veranstaltet worden. Die einhellige Meinung der mehr als 70 Besucher und haupt- und ehrenamtlichen Betreuer: ein wunderschöner, unbeschwerter Nachmittag.

 Gesellige Begegnung von Gesunden und Kranken, von Patienten und Betreuern beim „Tanz in den Mai“. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Gesellige Begegnung von Gesunden und Kranken, von Patienten und Betreuern beim „Tanz in den Mai“. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Kelberg-Köttelbach. Die Tanzgesellschaft ist bunt gemischt: Die Frau im Rollstuhl wiegt sich im Takt mit einer ehrenamtlichen Betreuerin. Die Pflegedienstleiterin tanzt mit einem Bewohner des Seniorenheims und die Auszubildende mit einer 80-Jährigen, die zur "Kaffeemühle" gehört.
Wenig Aufwand, große Wirkung


Aus Üdersdorf und Mehren, aus Welcherath und Hörschhausen, aus Kelberg und Köttelbach kommen die Teilnehmer an dem ersten "Tanz in den Mai". Sie sind Patienten der Caritas-Sozialstation oder Mitglieder der "Kaffeemühle", die es in Daun, Kelberg und neuerdings in Gillenfeld gibt. Sie sind mit Angehörigen hierher gekommen oder haben den Bring- und Holdienst des Veranstalters genutzt. Nun treffen sie Bekannte und Nachbarn. Gesunde und Kranke tanzen miteinander und helfen einander. Es gibt Kaffee und Kuchen und Maibowle. "Wenig Aufwand, große Wirkung", bringt Anita Thelen als die stellvertretende Leiterin der Caritas-Sozialstation Daun-Kelberg ihren Eindruck von der Premiere auf den Punkt. Und auch dem Alleinunterhalter Reinhard Kremer aus Daun-Neunkirchen gefällt der Tanznachmittag. Der heute 64-Jährige hat früher Tanzmusik gemacht. "Aber diese Tänzer hier haben alle ihren eigenen Rhythmus", erklärt er dem TV. "Ich beobachte die Leute während des Tanzens, und dann passe ich mich ihnen mit dem Spieltempo an", sagt er. An einigen Tischen wird zu seiner Akkordeonmusik geschunkelt und gesungen.
Oktoberfest im Herbst


Als "einen sehr schönen Nachmittag" bezeichnen Bruno und Elfriede Henn, die ebenfalls aus Daun-Neunkirchen stammen, die Tanzveranstaltung. "Wir haben es in der Zeitung gelesen", erzählen die beiden, "und nun sind wir total begeistert von der Herzlichkeit und Freundlichkeit und von der guten Stimmung." Anita Thelen freut sich über das Kompliment und stellt in Aussicht: "Vielleicht bieten wir im Herbst ein Oktoberfest an." bb

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