Kriminalität Polizei untersucht Serie von Vandalismus in Jünkerath

Jünkerath/Stadtkyll · Unbekannte haben in zwei Nächten hintereinander Fensterscheiben von Autos und Gebäuden in und um Jünkerath mit Schleudern beschossen. Der Schaden geht inzwischen in den vierstelligen Bereich.

 Unbekannte haben in Jünkerath und Stadtkyll viel gesplittertes Glas hinterlassen.

Unbekannte haben in Jünkerath und Stadtkyll viel gesplittertes Glas hinterlassen.

Foto: Fritz-Peter Linden

Autofahrer an der Oberen Kyll: aufgepasst! Wer auch über Nacht seinen Wagen  im Freien parkt, sollte vorsichtig sein. Denn wenn es dunkel wird, fliegen in und um Jünkerath derzeit die Geschosse durch die Luft. Vermutlich mit Steinschleudern schießen Unbekannte auf die Fenster von Wagen und Gebäuden. Und reagieren sich offenbar wahllos am Besitz fremder Leute ab.

Am Morgen findet die Polizei Prüm dann nur noch Scherbenhaufen vor. Und Stahlkugeln, wie man sie etwa aus Kugellagern kennt, die auf dem Boden verstreut liegen, wurden von den Beamten sichergestellt.

Es ist eine Serie von Sachbeschädigungen, die die Prümer Ermittler derzeit beschäftigt. Und sie könnte gerade erst begonnen haben. Zuletzt hinterließen die Randalierer in der Nacht auf Donnerstag in Jünkerath eine Spur der Verwüstung. Am Abend davor waren dort aber auch im Nachbarort Stadtkyll unterwegs gewesen.

Dass es dieselben Täter waren, die sich hier in zwei aufeinanderfolgenden Nächten austobten — daran besteht bei der Polizei kein Zweifel. Und wohl auch ebensowenig daran, dass sie erneut zuschlagen könnten. Denn sie scheinen Gefallen am Vandalismus gefunden zu haben.

Insgesamt sieben Fälle von Sachbeschädigungen gehen inzwischen laut dem Prümer Inspektionsleiter Georg Bührmann auf das Konto der Unbekannten. In Jünkerath zerbrachen sie die Scheiben von vier Autos und warfen das Fenster eines Hauses ein. Im etwa drei Kilometer entfernten Stadtkyll beschädigten sie ebenfalls einen Wagen und zerstörten zudem das Schaufenster eines Geschäftes, das die Beamten allein auf einen Preis von rund 2000 Euro schätzen. „Wir können inzwischen also sicher von einem Schaden im niedrigen bis mittleren vierstelligen Bereich ausgehen“, sagt Bührmann, der sich an eine vergleichbare Serie solcher Vorfälle in der Gegend nicht erinnern kann.

Lediglich in Bitburg war es vor einigen Jahren mal zu ähnlichen Vorfällen gekommen. Damals hatte ein inzwischen verurteilter junger Mann Gullydeckel, Äste und dergleichen in Autoscheiben und Schaufenster geworfen. Einen Zusammenhang gibt es freilich nicht.

Wer die Täter aus Jünkerath sind und was sie antreibt, ist unklar. Da nichts gestohlen wurde, dürfte Gier als Motiv allerdings ausscheiden. Ob man wegen der Steinschleudern und der scheinbaren Sinnlosigkeit der Verbrechen eher auf jüngere Täter tippt? Könnte, muss aber nicht sein, meint Bührmann.

Wenn  die Verantwortlichen geschnappt werden, könnten sie jedenfalls für bis zu zwei Jahre ins Gefängnis wandern. Zumindest mit einer hohen Geldstrafe ist zu rechnen, ganz zu schweigen von den möglichen finanziellen Folgen aus Zivilverfahren wegen all der zerstörten Scheiben.

Dafür müssen die Gesetzeshüter die Täter aber erstmal fassen. Die Polizei bittet daher weiterhin um Hinweise zu möglichen Verdächtigen. Wer in den Nächten zu Mittwoch oder Donnerstag verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen hat, soll sich bei der Inspektion Prüm unter Telefon 06551/9420 melden.

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