Tage in der Eifel sind schon gezählt

50 Jahre Fernmeldebataillon, 45 Jahre Bundeswehr-Standort Gerolstein: Aus diesem Anlass, der im Spätsommer gefeiert wird, stellt der TV in einer kleinen Serie in den nächsten Wochen Menschen vor, die in der Eifelkaserne leben und arbeiten: vom Wehrdienstleistenden über den Offizier bis hin zum Hausmeister.

 Auslandseinsätze als Höhepunkte: Oberleutnant Stefan Hohenbild war mit der internationalen Schutztruppe ISAF in Afghanistan unterwegs. Foto: privat

Auslandseinsätze als Höhepunkte: Oberleutnant Stefan Hohenbild war mit der internationalen Schutztruppe ISAF in Afghanistan unterwegs. Foto: privat

Gerolstein. (mh) Oberleutnant Stefan Hohenbild (28) ist seit etwas mehr als einem Jahr in Gerolstein als Zugführer in der dritten Kompanie eingesetzt. Der gebürtige Eifeler, der aus Alsdorf stammt, hat auch in der Eifel seine ersten militärischen Erfahrungen als Grundwehrdienstleistender in Daun gesammelt. Nachdem er sich entschieden hatte, Zeitsoldat zu werden und die Offizierslaufbahn einzuschlagen, sah er die Heimat nur noch selten. Nach dem Studium der Elektro- und Informationstechnik an der Universität der Bundeswehr in München gelangte er mit dem Diplom in der Tasche nach Gerolstein. Dort musste er jedoch feststellen, dass sich die Bundeswehr in der Zwischenzeit sehr verändert hatte. Stichwort Transformation. Hohenbild war aus seinen vorangegangenen Praktika als Zugführer gewöhnt, für knapp drei Dutzend Soldaten und Fernmeldegerät im Wert von mehreren Millionen Euro verantwortlich zu sein. Die personelle Zusammensetzung der Züge hatte sich jedoch geändert. "Das Hauptproblem war allerdings, dass das notwendige Fernmeldegerät einfach fehlte", berichtet Hohenbild. Daher war er im vergangenen Jahr mit seinem Zug mit der einsatzvorbereitenden Ausbildung beauftragt.

Aufenthalte in den USA und Afghanistan



Als Höhepunkte seiner bisherigen Bundeswehrzeit wertet der Oberleutnant seine zwei bisherigen Auslandsaufenthalte. Der erste führte ihn gegen Ende des Studiums nach Berkeley (US-Bundesstaat Kalifornien), wo er für drei Monate von der Bundeswehr freigestellt wurde und seine Diplomarbeit schreiben durfte. Den zweiten Auslandsaufenthalt hat er erst kürzlich beendet: Er war bei der internationalen Schutztruppe ISAF in Afghanistan in der Fernmeldekompanie in Mazar-e Sharif als Kommandant einer beweglichen Befehlsstelle eingesetzt. Sein Auftrag war typisch für einen Fernmelder: die Führungsfähigkeit eigener Teile gegebenenfalls überall sicherstellen zu können. "Dazu standen meiner dreiköpfigen Besatzung und mir ein mit Funkgeräten vollgepacktes, gepanzertes Fahrzeug zur Verfügung, das eigens für diesen Einsatz zusammengebaut worden war", berichtet Hohenbild und fügt hinzu: "Die Fähigkeiten dieser Befehlsstelle waren sehr gefragt bei anderen Truppenteilen - unter anderem bei der schnellen Eingreiftruppe, den Feldjägern oder den gemischten Aufklärern. Daher wurden wir öfter angefordert und mussten das geschützte Lager verlassen." Apropos verlassen: Die Tage des Oberleutnants am heimatnahen Standort Gerolstein sind fast schon wieder gezählt. "Mir wurde zum Jahresende eine Stelle an der Führungsunterstützungsschule in Pöcking angeboten", berichtet Hohenbild. Also heißt es bald schon wieder Abschied nehmen von der vertrauten Eifel.

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