Tal-Lösung noch nicht durch

Keine Einigkeit in Sachen Umgehung: Nach Gerolstein hat sich auch Rockeskyll für die "Tal-Lösung" ausgesprochen. In Pelm hingegen wurde der Beschluss vertagt, weil die "große Umgehung" - die zwar viel Natur verbraucht, aber den Ort am meisten entlasten würde - nicht so einfach vom Tisch gefegt werden sollte.

Rockeskyll/Gerolstein/Pelm. Durch die Entscheidung im Bauausschuss der Stadt Gerolstein, der sich einstimmig für eine "Tal-Lösung" ausgesprochen hat (der TV berichtete), ist wieder etwas Bewegung in die Diskussion um die Ortsumgehung Gerolstein gekommen. In den ebenfalls betroffenen Ortsgemeinden Pelm und Rockeskyll stand das Thema daher auch wieder auf der Tagesordnung. Während in Rockeskyll ebenfalls die große Umgehung ("Nordspange") abgelehnt wurde, kam der Pelmer Ortsgemeinderat noch zu keiner Entscheidung. Ortsbürgermeister Wolfgang Zaeper sagte: "Wir haben schwer diskutiert - und vertagt.""Jetzige B 410 zerschneidet Pelm"

Einig ist man sich im 1100-Einwohner-Dorf nur, dass die jetzige Trasse der B 410 abgelehnt wird, "denn die schneidet Pelm in zwei Hälften". Bei der "Tal-Lösung" käme demnach nur ein Verlauf entlang der Bahn in Frage. "Deshalb haben wir in den vergangenen 20 Jahren auch keines unserer Grundstücke in diesem Bereich verkauft", sagt Zaeper. Doch auch für die "Nordspange" gibt es - anders als in Gerolstein und Rockeskyll - Befürworter in Pelm. Zaeper sagt: "Die große Umgehung wäre für uns das Beste, es ist jedoch fraglich, ob sie auch machbar wäre." Diese Lösung wiederum wird in Rockeskyll klar abgelehnt. "Zum einen wäre dadurch unser Campingplatz-Projekt tangiert, zum anderen wäre der Ressourcen-Verbrauch viel zu hoch", begründet Stephan Schmitz, Erster Beigeordneter von Rockeskyll. Dazu, wie die talseitige Variante letztlich aussehen solle, wollte sich Schmitz nicht äußern, "denn davon ist Rockeskyll nicht betroffen". Einen kleinen Umgehungsgipfel mit Vertretern aus den drei betroffenen Gemeinden hält er dennoch "für absolut sinnvoll". MeinungUmgehungsgipfel jetzt! Nach Jahren der Lethargie kommt nun wieder etwas Bewegung in die Diskussion um die Ortsumgehung Gerolstein. Allein das ist schon positiv zu bewerten. Denn eine klare Linie brauchen sowohl die Stadt als auch die beiden betroffenen Ortsgemeinden, um weitere Entwicklungen nicht zu blockieren. Die geplanten Campingplätze in Gerolstein und Rockeskyll sind nur zwei Beispiele. Dass es in Pelm noch keine Entscheidung für eine Variante gegeben hat, zeigt, dass es nun einen gemeinsamen "Umgehungs-Gipfel" mit Vertretern der betroffenen Gemeinden geben muss. Ansonsten gerät die nun mühsam in Bewegung gesetzte Diskussion rasch wieder ins Stocken. m.huebner@volksfreund.de

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