Tanz der tausend Tonnen

Dreis-Brück · Dreis-Brück stand am Wochenende ganz im Zeichen der "schweren Jungs" in der Lavagrube einer einheimischen Baustoffgruppe. Der zweite Lauf zur Truck-Trial-Europameisterschaft, eine Art Geschicklichkeitsfahren für Lastwagen und Baustofffahrzeuge, hatte jede Menge Besucher aus nah und fern angezogen.

Tanz der tausend Tonnen
Foto: (e_daun )

Dreis-Brück. Des großen Plakats am Eingang zur Lavagrube hätte es nicht bedurft: "Achtung, Baumaschinen haben hier Vorfahrt", stand dort unübersehbar zu lesen. Ein Warnhinweis, der zwar nicht nur eigens für den spektakulären "Catwalk der Dieselkraftwerke" am Samstag und Sonntag angebracht worden war, der aber explizit darauf hinwies, wer in dieser unwirtlich anmutenden "Mondlandschaft" oberhalb der Doppelgemeinde in der Vulkaneifel das Sagen hatte. Der zweite von sechs Läufen zur Truck-Trial-Europameisterschaft hatte Dreis-Brück im wahrsten Sinne des Wortes in allen Facetten wachgerüttelt.
Was sich an diesen beiden Tagen alles an Seltsamem und Ungewohntem dort oben in der Grube abspielte, wäre wohl auch ein Fall für den berühmtesten Sohn des Ortes gewesen, für Reporter "Siggi Baumeister": Die Romanfigur des in der Gemeinde ansässigen Eifelkrimi-Autors Michael Preute, alias Jacques Berndorf, hätte aber nicht lange ermitteln müssen, um herauszufinden, dass an den steilen Hängen und in den waghalsigen Rutschpartien alles mit rechten Dingen zugegangen wäre. Zwar hing mancher Protagonist mit den Käfigen in den Führerhäusern und den schweren Reifen förmlich in der Luft. "Umgelegt" wurde aber dennoch keiner von ihnen.
Gigantentreffen



Das "Gigantentreffen" der Nutzfahrzeugbranche zog aber nicht nur Lkw-affine Besucher, sondern auch ganz normale Autofreaks aus der Eifel an. Schon um die Mittagszeit am Samstag hatte sich Peter Schlömer, der Vorsitzende des Motorsportclubs Daun, aufgemacht und sich unter die Zaungäste gemischt. "Toll, was die Burschen da oben in ihren schwankenden Führerhäusern alles anstellen", zollte Schlömer den Kollegen Respekt.
Beeindruckt war auch Ortsbürgermeister Michael Jax vom "Tanz der tausend Tonnen". Nicht nur die erstaunlichen Leistungen der Fahrer-Gespanne hatten es ihm angetan, sondern auch die Sicherheitsstandards. "Dass da bei den teils waghalsigen Manövern nichts passiert ist, ist auch ein Zeichen für die perfekte Organisation", sagte er.
Als oberster Vertreter der Gemeinde sah er dieses Motorsport-Event natürlich auch unter dem touristischen Gesichtspunkt. Sein Fazit: "Viele Besucher haben mir gesagt, dass sie bestimmt einmal wiederkommen werden, um bei uns ein paar Tage erholsamen Urlaub zu machen." Er fände es schön, wenn die Veranstaltung dauerhaft in Dreis-Brück stattfinden würde.
Für den Ort steht das nächste Highlight in Sachen Motorsport bereits in einigen Wochen wieder an. Ende Juli gastiert Europas Oldtimer-Elite beim Eifel-Rallye-Festival in Daun, und am Donnerstag zuvor findet rund um Dreis-Brück mit dem Treffpunkt am Brunnen immer der so genannte "shake down" als letzter Test statt. Dann werden wieder einige tausend Besucher in den ansonsten stillen Flecken in bester friedlicher Mission einfallen. Und Siggi Baumeister wird sich vielleicht wieder wundern und das Recherchieren beginnen...

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