Tennisspieler trotzen dem negativen Trend
Berlingen · Er ist einer der kleinsten Sportvereine in der Vulkaneifel: der Tennisverein Berlingen 88. Er wurde vor 25 Jahren gegründet und hat im Gegensatz zu vielen anderen die Zeit der vielen Vereinsauflösungen im Tennis wegen mangelnden Interesses der Mitglieder gut überwunden.
Berlingen. Als Boris Becker und Steffi Graf Mitte der 1980er Jahre für gut zehn Jahre lang einen wahren Tennisboom in Deutschland entfachten und die Tennisplätze überall aus dem Boden schossen wie Pilze, schlug auch in Berlingen die Stunde der Filzballliebhaber. Der Verein wurde im Jahr 1988 gegründet und zählte anfangs rund 100 Mitglieder.
"Damals wurde ein Areal, das eigentlich eine Produktionsstätte werden sollte, aber nicht dafür geeignet war, als Tennisplatz ausgebaut. Das Interesse aus dem Ort für Tennis war groß. Und mit Hilfe von Fördergeldern und Krediten konnte der Tennisplatz gebaut werden", erzählt Hardy Warneke, seit drei Jahren Erster Vorsitzender des Tennisvereins Berlingen 88.
Im Laufe der Jahre wuchs die Mitgliederzahl noch weiter an, und sieben Jahre nach der Vereinsgründung konnten die Mitglieder ein mit vereinten Kräften errichtetes Tennisheim ihr Eigen nennen. Die Aussage einiger Pessimisten, dass in zehn Jahren Ziegen und Schafe auf der Anlage grasen, konnte in all den Jahren widerlegt werden.
In der Zeit nach dem großen Tennisboom musste aber auch der Tennisverein Berlingen Federn lassen. "Die Mitgliederzahl des Tennisvereins ist nicht allzu sehr geschrumpft, aber den nachlassenden Tennisboom haben wir natürlich auch gespürt. Diese begeisterte Jugend und die Mittelschicht sind irgendwann weggebrochen. Das Gros unserer Mitglieder ist heute zwischen 40 und 60 Jahre alt, wir haben rund 20 Jugendliche im Verein. Deshalb sind wir unheimlich bemüht um Nachwuchsgewinnung und stecken viel Arbeit rein. Der Jugend muss die Zukunft geschuldet sein", sagt Warneke.
90 Mitglieder, von denen knapp die Hälfte diesen Sport aktiv betreibt, zählt der Tennisverein Berlingen heute noch. Gespielt wird auf zwei Plätzen, für die Jugendlichen im Verein wird seit drei Jahren ein professionelles Training angeboten - ein Schritt in die richtige Richtung. Das Vereinsjubiläum hat es deutlich gezeigt: Der Verein hat Freunde und Anhänger im Ort. "Wir sind wahrlich kein exklusiver Verein, wir sind ein Verein in unserem Dorf und für unser Dorf", betont der Vereinsvorsitzende.
Wie geht es weiter mit dem Tennisverein Berlingen 88? "Wir haben noch viel vor, unser Ziel muss es sein, das halbe Jahrhundert voll zu machen", kündigt Warneke an.
Feiert auch Ihr Verein in nächster Zeit ein Jubiläum (25, 50, 75 oder 100 Jahre)? Oder planen Sie originelle Aktivitäten mit Ihrem Verein, die an dieser Stelle vorgestellt werden können? Dann mailen Sie uns an eifel@volksfreund.de
