Klimaschutz Eine Pflanze mit ungeahnten Möglichkeiten

Rockeskyll · Test in Rockeskyll: Die Durchwachsene Silphie ist eine Alternative zum Mais und ist attraktiv für Insekten.

 Landwirt René Blum (links) stellt Landrat Heinz-Peter Thiel und dem Geschäftsführer des Natur- und Geopark Vulkaneifel, Andreas Schüller, den Anbau der Energiepflanze Silphie in Rockeskyll vor.

Landwirt René Blum (links) stellt Landrat Heinz-Peter Thiel und dem Geschäftsführer des Natur- und Geopark Vulkaneifel, Andreas Schüller, den Anbau der Energiepflanze Silphie in Rockeskyll vor.

Foto: Kreisverwaltung Vulkaneifel/Meike Welling

(red) Auf Einladung von Landwirt René Blum (Hillesheim-Niederbettingen) und Frank Wagener vom Umweltcampus Birkenfeld hat sich Landrat Heinz-Peter Thiel zusammen mit Vertretern der Gemeinde Rockeskyll sowie den Vertretern des Natur- und Geopars Vulkaneifel, Andreas Schüller und Martin Krämer, und dem Abteilungsleiter der Struktur- und Kreisentwicklung der Kreisverwaltung, Dieter Schmitz, vom Anbau der Energiepflanze „Silphie“ als Alternative für den Anbau von Mais überzeugt.

Im Rahmen eines Projekts, dasvon der EU über das Land Rheinland-Pfalz gefördert wird, wird der Anbau der Silphie in einem Feldexperiment von einigen Landwirten in Zusammenarbeit dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement in Birkenfeld unter anderem in Rockeskyll getestet. Die – so der komplette Name – Durchwachsene Silphie bietet eine Reihe von Vorteilen, die sie für den Landwirt interessant machen und die sich nun in Rockeskyll zeigen. So kann sie unter anderem das Risiko von Bodenerosion verringern, ist attraktiv für Insekten wie die Honigbiene, weil sie Nektar zu einem Zeitpunkt bietet, wo es in der Landschaft nur noch ein geringes Angebot gibt, und bietet wenig Anreiz für Wildschweine.

Die Forscher erhoffen sich, dass wegen der Trockenheit mit nicht optimalem Start etwa  80 Prozent Ertrag von der Fläche kommen wird. In den nächsten Jahren sollten dann auch 100 Prozent erreicht werden. Als Energiepflanze angebaut, ist sie für die Nutzung in Biogasanlagen bestimmt.

Landrat Thiel begrüßte diese Kooperation. Gerade vor dem Hintergrund der jüngsten Unwetter und der Ereignisse 2016 in Rockeskyll zeige sich, dass alle Maßnahmen zur Vermeidung von Bodenerosion und zur Rückhaltung der immer stärker werdenden Niederschlagsmengen auf den landwirtschaftlichen Flächen dringend erforderlich seien.

Auch in dem von der EU geförderten Klimaschutzprojekt Zenapa, das der Natur- und Geopark Vulkaneifel gemeinsam mit dem Kreis umsetzt, ist die  Silphie Thema. Das Projekt sucht unter anderem die Verknüpfung und Vereinbarkeit des Klimaschutzes, zum Beispiel durch die Produktion erneuerbarer Energien, mit dem Erhalt und der Stärkung der Biodiversität. Den Anbau der Durchwachsenen Silphie in der Vulkaneifel zu fördern, könnte aufgrund der Eigenschaften der Pflanze in Zukunft eine der Maßnahmen im Rahmen des Projekts sein.

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