Theaterleute helfen Marvin

Seit seiner Geburt ist der achtjährige Marvin Würtz aus Meisburg schwerstbehindert. Das Zwillingskind erlitt bei der Frühgeburt eine Gehirnblutung. Für den behindertengerechten Umbau braucht Familie Würtz finanzielle Hilfe, viele haben schon gespendet - unter anderem der Theaterverein Neunkirchen.

 Für den Theaterverein Neunkirchen spenden Gerlinde Kutscheid, Petra Kees und Fritz Hein (hintere Reihe) 500 Euro an Cornelia und Stephan Würtz, die sie zur behindertengerechten Ausstattung für Marvin verwenden. Darüber freut sich auch Schwester Celina.TV-Foto: Helmut Gassen

Für den Theaterverein Neunkirchen spenden Gerlinde Kutscheid, Petra Kees und Fritz Hein (hintere Reihe) 500 Euro an Cornelia und Stephan Würtz, die sie zur behindertengerechten Ausstattung für Marvin verwenden. Darüber freut sich auch Schwester Celina.TV-Foto: Helmut Gassen

Meisburg/Daun-Neunkirchen. Marvin freut sich als Besuch kommt und ist mit seinem Rollstuhl sofort zur Stelle. Er redet drauflos und kurvt gekonnt durch den Flur ins Wohnzimmer. Ihm zur Seite Mutter Cornelia und Papa Stephan sowie Zwillingsschwester Celina.

"Marvin ist sehr tapfer. Er will unbedingt leben. Er hat einen starken Willen", erzählt Stephan Würtz. Marvin kam mit seiner Schwester Celina 15 Wochen zu früh zur Welt, wog nur 695 Gramm bei der Geburt und bekam nach drei Tagen am Beatmungsgerät Hirnblutungen. Inzwischen hat Marvin 23 Operationen hinter sich, hatte einen Blinddarmdurchbruch sowie einen Leistenbruch, und 2009 musste er wegen einer Korrektur seiner Hüfte ein halbes Jahr in Gips verbringen.

In dieser Zeit hat er mit Hilfe seiner Mutter Cornelia, die ihm viel vorgelesen hat, gut sprechen gelernt. Seitdem sitzt er aber auch im Rollstuhl.

"Er wird wahrscheinlich nie laufen können. Da müsste schon ein Wunder passieren", sagt Stephan Würtz.

Tagsüber besucht der Achtjährige die St.-Laurentius-Förderschule in Daun, was ihm Spaß macht und wo er viel Hilfe bekommt. In diesem Jahr kommt Marvin auch zur Kommunion, worüber er sich schon freut.

Doch für Cornelia und Stephan Würtz bedeutet die Pflege ihres Sohnes viel Mühe, Kosten, Strapazen und eine seelische Belastung. Sein Zimmer hat Marvin im Obergeschoss, er hat dort schon ein behindertengerechtes Bett und einen Lift im Bad.

Die Möglichkeit im Erdgeschoss für ihn alles herzurichten, gibt es nicht. Deshalb wollen die Eltern einen Aufzug in ihr Haus einbauen, um den Jungen mit dem Rollstuhl von einer Etage zur anderen zu befördern.

Doch solch ein Aufzug kostet mindestens 15 000 Euro. Die Krankenkasse gibt nur einen einmaligen Zuschuss von 2500 Euro für einen behindertengerechten Umbau dazu. Zudem wird die Familie bald auch ein anderes Auto für den Transport von Marvin mit dem Rollstuhl brauchen. Einige Bürger, Firmen und Organisationen haben schon Geld für das Vorhaben gespendet, um der Familie zu helfen.

Vom Theaterverein Neunkirchen, der seit Jahren jeweils einen Euro jeder Eintrittskarte für einen Menschen in Not spendet, überreichten Gerlinde Kutscheid, Petra Kees und Fritz Hein der Meisburger Familie 500 Euro.

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