Thema Hochbrücke wird verschoben

Vertagung: Über die neue Verkehrsführung auf der vielbefahrenen Hochbrücke wird anders als geplant heute noch nicht im Bauausschuss entschieden.

 Noch nicht entschieden wird heute, wie bislang geplant, über die neue Verkehrsführung auf der viel befahrenen Hochbrücke in Gerolstein. TV-Foto: Archiv/Mario Hübner

Noch nicht entschieden wird heute, wie bislang geplant, über die neue Verkehrsführung auf der viel befahrenen Hochbrücke in Gerolstein. TV-Foto: Archiv/Mario Hübner

Gerolstein. (mh) Die Hochbrücke in Gerolstein, mit der die vielbefahrene B 410 über die Kyll geleitet wird, ist seit Jahren Gegenstand von politischen Diskussionen in der Brunnenstadt. Zentrale Punkte: der (bereits beschlossene) Bau einer Fußgänger- und Radwegebrücke parallel zum bestehenden Bauwerk sowie (die noch nicht beschlossene) Neuanbindung des Kasselburger Wegs an die Bundesstraße. Dort kommt es durch die Linksabbieger aus Richtung Sarresdorf oftmals zu langen Rückstaus.

Daher wird diskutiert, die Straße künftig per Unterführung unter der Hochbrücke hindurch an den nahe gelegenen Kreisel an der Volksbank und somit an die Bundesstraße anzubinden. Über das Wie ist nun ein politischer Streit entbrannt: Tim Steen (Bündnis 90/Die Grünen) beharrt auf dem Beschluss des Bauausschusses vom August vergangenen Jahres. Darin war festgelegt worden, dass vor einer weiteren Planung eine Wirtschaftlichkeitsberechnung angestellt werden soll. Diese sollte Auskunft darüber geben, wie oft und in welchem Ausmaß es zu Rückstaus durch Linksabbieger kommt und welche Kosten bei der Neuanbindung der Straße auf die Stadt zukommen würden. Da dies aber nicht geschehen sei, könne über den Punkt auch noch nicht abgestimmt werden, so Steen.

Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU), der für die Neuanbindung ist, sieht das anders. Er sagte: "Ich bin der Ansicht, dass auf Basis der nun vorliegenden Planung ein Beschluss gefasst werden könnte." Rückendeckung erhält er von Projektleiter Helmut Bell vom Landesbetrieb Mobilität in Gerolstein. Der sagte auf TV-Anfrage: "Einen Auftrag für eine Wirtschaftlichkeitsberechnung haben wir nicht bekommen. Es ist aus verkehrsplanerischer Sicht unbestritten, dass die Neuanbindung des Kasselburger Wegs an den Kreisverkehr sinnvoll ist." Die andere Alternative, eine Linksabbiegespur am Brückenkopf einzurichten, sei nur mit "sehr hohem Aufwand" zu realisieren.

Da auch bei der Fußgänger- und Radwegebrücke wegen wasserrechtlicher Dinge umgeplant werden müsse, plädierte Bell für eine Vertagung der Gesamtthematik. Stadtbürgermeister Schwartz ist auch dafür. Im Mai solle das Thema erneut aufgegriffen werden.