Tiere Mischling Merry aus der Slowakei hat ein neues Zuhause in Schalkenmehren

SCHALKENMEHREN · Die Familie von Altenpflegerin Laura Peters hat schon viel Erfahrung mit Hunden. Nun lebt Merry, ein Vierbeiner aus dem Tierschut, bei den Peters. Doch bis Hund und Menschen zu einem Team wurden, war es ein weiter Weg.

 Merry hat sich bei Familie Peters schon gut eingelebt.

Merry hat sich bei Familie Peters schon gut eingelebt.

Foto: TV/Bernd Schlimpen

Altenpflegerin Laura Peters aus Schalkenmehren kümmert sich nicht nur um kranke und hilfsbedürftige Menschen. Die 42-Jährige hat mit ihrer Familie, Ehemann David (43), Sohn Jamal (13) und Sohn Lewis (13), auch ein Herz für notleidende, heimatlose Tiere. Die Familie ist es schon lange gewöhnt, einen Hund als treues Haustier um sich zu haben. Zuletzt gab es den Appenzeller-Labrador-Mix Gizmo, der 14 Jahre zu den Peters gehörte. Und dann kam Merry.

Wie Laura Peters sagt, habe man auch wegen der Kinder wieder ein Tier ins Haus geholt. Das Zusammenleben mit Hunden sei sehr erfüllend und bereichernd ist. Wie Merry zur Familie kam, ist eine spannende Geschichte.

Aber von Anfang : „Wir holen uns einen einsamen osteuropäischen aus der Slowakei“, hatte Laura Peters der Familie vorgeschlagen. Die Idee entstand bei ihr, nachdem sie auf der Social-Media-Plattform Facebook auf der Seite der Hilfsorganisation „Tierhilfe-helpme“ von dem traurigen Schicksal der Hunde im Zwinger erfahren hatte. Und deshalb wollten sie nun so einem armen Tier einn schönes Zuhause zu geben. Allerdings war der Familienvater zuerst dagegen. Er wollte keinen Hund mehr haben nach dem Tod ihres Gizmo.

Doch es kam anders. Als er selbst Merry vom Transport abholte, verliebe er sich sofort in den Hund.

„Wir hatten bei der Hilforganisation Tierhilfe-Help-me unser Interesse an dem Hund mitgeteilt“, erzählt Laura Peters rückblickend. Bevor Merry bei ihnen einziehen konnte, sei eine Mitarbeiterin hier aus Deutschland gekommen und habe überprüft, ob die Voraussetzungen für eine artgerechte Hundehaltung auch gegeben sind. Wichtig dabei sei, dass die Familie dem Tier einen Garten und genügend Auslauf bieten kann.

Alles war in Ordnung und so gab es grünes Licht von der Organisation. „Merry wurde in der Ferne für die Reise fertiggemacht“, blickt Laura Peters zurück. Sie wurde geimpft, sterilisiert und gechipt. Die notwendigen Papiere für die Einreise wurden durch die Hilfsorganisation beschafft.

Die Familie hatte Merry zuvor schon auf Fotos und einem kurzen Video gesehen. Die Hündin lebte mit zwei anderen Junghunden zusammen im Tierheim, wo sie schon als Welpe hingekommen war. Auf der Straße musste die Hündin also nie leben. Eigentlich war die Wahl der Peters erst auf andere Tiere gefallen, aber diese waren schon vermittelt. Also sollte Merry in die Eifel ziehen.

Eine weitere Mitarbeiterin der Organisation begleitete die Hunde auf dem Transport. Es wurden mehrere Hunde in Reiseboxen über den Landweg verschickt. Um einreisen zu können, wurden alle Vierbeiner vor Ort von einem Tierarzt untersucht und entsprechend geimpft, wobei manche Tiere homöopathische Mittel gegen die Aufregung bekamen.

Treffpunkt für die Übergabe der Hunde an die entsprechenden Endstellen (Familien) war ein Parktplatz bei Frankfurt. Endlich kam der große Tag des Kennenlernens mit dem neuen Familienmitglied.

„Mein Mann David nahm den weitgereisten Hund mit den Papieren in Empfang. Er kam im März 2017 an in einem Alter von einem Jahr aus der Slowakei. David musste leider alleine fahren“, bedauert Laura Peters. Sie, Jamal und Lewis hatten alle einen unaufschiebbaren, wichtigen Termin. Um so größer sei die Spannung zu Hause gewesen. „Wer mag da ankommen? Versteht er auch Deutsch?“, waren die großen Fragen.

„Merry war auf Anhieb freundlich, offen und sehr an uns interessiert“, erinnert sich Laura Peters. Für den neuen Hund musste natürlich auch noch viel angeschafft werden. Hundegeschirr, Halsband, Leine, Transportbox, Ruhekörbchen, Spielzeug, verschiedene Näpfe und natürlich leckeres Futter mussten gekauft werden.

Die nächste Frage war jetzt, wie sich Merry wohl benehmen würde. Viele Grundkommandos konnte sie schon aus ihrer alten Heimat, aber dennoch dauerte es eine Weile, bis Menschen und Tier aufeinander eingespielt waren.

Die erste Woche machte Merry ihr kleines Geschäft immer im Haus. „Wenn sie vom Ausgehen zurück kam, stand erst einmal „Pipi“ in der Wohnung auf dem Programm“, erzählt Laura Peters. „Das hatte aber nichts mit der Sprachumstellung zu tun. Sie musste erst mal richtig ankommen, einen Dolmetscher brauchten wir nicht. Mittlerweile verstehen wir uns blind, ganz ohne Sprache“, sagt Frauchen.

Die Hündin hieß schon Merry, als sie ankam. Dieser Name blieb auch, weil er einfach bestens passte. Mittlerweile hat Merry auch hier ihre Hobbys entdeckt: Mäuse jagen und ausbuddeln, kein Essen verschmähen und überall mit der Nase dabeisein

Sie läuft durch das gesamte Haus, kann sich an vielen Stellen auf ihre Ruhepolster legen, aber auch auf die bequeme Couch. „Merry ist ein sehr soziales Wesen, ist zu allen nett, freundlich und offen, teilt Futter und Spielzeug auch gern mit anderen Hunden, nur Katzen jagt sie lieber“, erzählen die Hundebesitzer.

Vor Männern hat sie ein wenig Angst. Obst und Gemüse mag sie nicht, Pansen ist dagegen ihr Leibgericht zu jeder Tageszeit. Sie sei bedeutend schmächtiger gewesen, als sie hier ankam, sagt Laura Peters.

 Merry ist lebhaft und hält seine Familie gut auf Trab.

Merry ist lebhaft und hält seine Familie gut auf Trab.

Foto: TV/Bernd Schlimpen
 Familie Peters mit Merry beim ausgedehnten Spaziergang.  FOTO: BERND SCHLIMPEN

Familie Peters mit Merry beim ausgedehnten Spaziergang. FOTO: BERND SCHLIMPEN

Foto: TV/Laura Peters

Über das Wesen von Merry berichtet Laura Peters, dass sie vorsichtig sei, ihre eigenen Wege gehe, wobei sie nicht angriffslustig sei. Dafür lasse sie sich total gerne streicheln“, meinen die Familienmitglieder „Diese Hunde sind sehr dankbar und loyal und für uns ist jetzt schon klar, dass unsere künftigen Mitbewohner auch aus dem Tierschutz kommen werden“, urteilt Laura Peters und fährt fort: „Man muss sagen, es sind lebendige Überraschungspakete, denn man weiß nie richtig, welche Rasse in ihnen vertreten ist, mit welchen Instinkten und Eigenschaften. Merry ist ein zartes Wesen mit der Eigenschaft einer Jägerin. Darauf müssen sich alle einstellen und viel Geduld mitbringen,um dann ein Team, Rudel zu bilden.

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