Tipps für sichere Touren auf zwei Rädern

Wiesbaum · Motorradfahrer ab 45 Jahren sind an Unfällen auf Eifelstraßen überproportional häufig beteiligt. Rund 60 Biker folgten der Einladung zum vierten Motorradsymposium in Wiesbaum, um sich über Sicherheit im Straßenverkehr und die neuesten technischen Entwicklungen zu informieren.

 Verkehrssicherheitsberater Volker Zanters zeigt am Simulator, welche Auswirkungen bereits eine minimale Geschwindigkeitsüberschreitung haben kann. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Verkehrssicherheitsberater Volker Zanters zeigt am Simulator, welche Auswirkungen bereits eine minimale Geschwindigkeitsüberschreitung haben kann. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Foto: vladi nowakowski (now) ("TV-Upload nowakowski"

Wiesbaum. Die Unfallstatistiken der vergangenen Jahre gaben den Anlass zu der Veranstaltung, die das Polizeipräsidium Trier in Kooperation mit der Kreispolizeibehörde Euskirchen und den Polizeidirektionen der Niederlande und Luxemburgs zum bereits vierten Mal anbietet.
Die Zahlen belegen, dass besonders Motorradfahrer zwischen 45 und 64 Jahren am häufigsten von Unfällen auf den Straßen der Eifel betroffen sind.
Vor allem die häufig fehlende körperliche Fitness sei ein Grund dafür, sagt Dietmar Braun, Leiter der Polizeiinspektion Bitburg. "Oft haben wir es mit Wiedereinsteigern zu tun, die jahre- oder jahrzehntelang nicht auf einem Motorrad saßen und sich eine PS-starke Maschine zulegen." Dieser Risikogruppe fehle es schlicht an Erfahrung, sagt Braun. Deshalb richtet sich das Angebot des Symposiums ausschließlich an Fahrer ab 45 Jahren. Sie haben am Samstag im Wiesbaumer Gründungszentrum Higis die Gelegenheit, unter der professionellen Aufsicht von Fahrlehrern ein Geschicklichkeits- und Sicherheitstraining zu absolvieren. Zusätzlich gibt es hier Vorträge des ADAC, der Dekra und der Polizei zu Gesundheitsrisiken, der allzu häufigen Selbstüberschätzung oder dem neuesten Stand der Motorradtechnik zu hören.
Tragisches Ende


Viele der Biker nutzen den Fahrsimulator, den Volker Zanters, der Verkehrssicherheitsbeauftragte der Polizei Bitburg, im Seminarraum aufgebaut hat.
Er misst die Reaktionszeit und den Bremsweg bei plötzlich auftauchenden Hindernissen - und zeigt auch die verbliebene Geschwindigkeit, mit der die Fahrer auf das Hindernis prallen würden. "Viele sind darüber erstaunt, was nur wenige Stundenkilometer zuviel auf dem Tacho für Auswirkungen haben", sagt Zanters. Eine minimale Geschwindigkeitsüberschreitung von etwa zehn Stundenkilometern verlängert den Bremsweg enorm und lasse in der Simulation das Motorrad mit immerhin noch fast 40 km/h auf einen ausparkenden Lastwagen aufprallen. "Das endet tragisch", sagt Zanters. "Der Fahrer ist durch keinerlei Karosserie geschützt." now

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