Tonnenschwere Basaltsäule hängt am Haken

Mayen · Der Countdown läuft: Im Frühjahr öffnet das Vulkanpark-Zentrum Terra Vulcania in Mayen seine Tore. Es ist das vierte Zentrum, das den Besuchern populärwissenschaftlich einen Einblick in die Vulkane der Eifel gibt. Unter dem Titel "SteinZeiten" dreht sich alles um die Geschichte des 7000-jährigen Abbaus vulkanischer Steine. Ein besonderes Ausstellungsstück ist bereits aufgestellt: eine tonnenschwere Basaltlavasäule.

Mayen. Das größte Exponat der neuen Ausstellung "SteinZeiten", die sich mit der 7000-jährigen Steinbruchgeschichte des Mayener Grubenfeldes beschäftigen wird, ist eine imposante Basaltlavasäule. Die 5,5 Tonnen schwere Schiene, wie solche Säulen von den Mayener Steinbrechern genannt werden, ist eine Spende der Firma Mayko, deren Geschäftsführer Johannes Netz auch das schwere Gerät für den Transport des Monolithen beisteuerte. Es war Millimeterarbeit, den Riesenstein durch die Eingangspforte der Ausstellungshalle zu bringen. In Zukunft wird der Stein die Besucher ganz zu Beginn der Ausstellung auf das Thema des Vulkanpark-Zentrums einstimmen.
Flüssige Lava, fester Stein


Dort geht es dann um "SteinZeiten". Was hat der Mensch mit dem vulkanischen Stein gemacht? Was wusste er damit anzufangen? Wie hat er diesen Stein gewonnen? Und wie hat er ihm Gestalt gegeben? Auf diese Fragen gibt es Antworten in der Ausstellung. Doch erwartet die Besucher keine trockene Ausbildungs- und Lehrzeit! Vielmehr werden sie in einen Steinbruch entführt und dort selbst zum Steinarbeiter. Sie erfahren, dass man sich anstrengen muss, um den Stein zu gewinnen. Sprengen, Hebeln, Tragen im Selbstversuch vermitteln ein Gefühl für die seit 7000 Jahren bis heute kontinuierlich betriebene Gewinnung des vulkanischen Schatzes.
Sie lernen auch die Begleiterscheinungen kennen: die Gefahren, aber auch wie man ihnen begegnete.
"Glühendheiß, grummelnd und stinkend ist der Stoff aus dem der Stein wird", heißt es zu Beginn der Ausstellung, bevor man in den Steinbruch gelangt. An der Basaltsäule können die Besucher erfahren, was damit gemeint ist. An vier Stationen der Säule wird mit allen Sinnen gearbeitet: Sehen, Fühlen, Hören und Riechen. Den glühend roten Lavastrom sieht man, die große Hitze empfindet man, das grollende Geräusch und den Schwefelgestank nimmt man im Dunkel eines schwarzen Raumes wahr. Auf diese Weise nähert man sich der Entstehung des vulkanischen Steins.
Dann geht es weiter, und es gibt Fakten: was wissenschaftlich zu dem Gemisch zu sagen ist, wie die Industrie mit dem Material umgeht, wie sich der Stein im Bewusstsein der Menschen verankert hat.
Extra

Das Vulkanpark Infozentrum in Plaidt/Saffig liefert allgemeine Grundlagen über Vulkanismus und Abbaugeschichte sowie Infos für eine Erkundung des dezentralen Parks im Landkreis Mayen-Koblenz. Der Lava-Dome in Mendig widmet sich den Themen Vulkanismus, Eifelvulkane und Basaltabbau im Mendiger Lavakeller. Das Geysir-Erlebniszentrum in Andernach mit dem höchsten Kaltwassergeysir der Welt hat sich auf das Thema Geysire spezialisiert und im Römerbergwerk Meurin bei Kretz dreht sich alles um die vulkanische Entstehung von Tuff und den Abbau Untertage zu römischer Zeit. Im Frühjahr öffnet das Zentrum Terra Vulcania am Mayener Grubenfeld. red

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