Tote Hose in Gemünden

Unter dem Motto "Mitreden, mitmachen, mitbestimmen - Deine Meinung zählt" richtete die Jugendpflegerin der Verbandsgemeinde Daun zum ersten Mal ein Jugendforum für 13- bis 19-jährige Mädchen und Jungen aus. Die Resonanz war jedoch enttäuschend: Nur 14 Jugendliche kamen.

 Wenige waren der Einladung zum ersten Jugendforum gefolgt: Es wurde eifrig darüber diskutiert, was Jugendlichen in der Verbandsgemeinde Daun sauer aufstößt. TV-Foto: Helmut Gassen

Wenige waren der Einladung zum ersten Jugendforum gefolgt: Es wurde eifrig darüber diskutiert, was Jugendlichen in der Verbandsgemeinde Daun sauer aufstößt. TV-Foto: Helmut Gassen

Daun. "Es geht um euch und ob hier etwas verändert werden kann; gesucht werden irgendwelche Ideen", sagte Daniela Feller, Jugendpflegerin der Verbandsgemeinde (VG) Daun, zu Beginn der Veranstaltung. Mit 30 bis 40 Teilnehmern hatte sie gerechnet, "dann wäre ich schon froh".

Die Resonanz blieb aber weit hinter ihrer Hoffnung zurück, nur 14 Jugendliche kamen. "Für uns ist es wichtig zu wissen, was wir tun können, bevor wir Projekte starten und an den Jugendlichen vorbeiplanen. Mit dem Jugendforum wollen wir eine neue Schwerpunktsetzung starten und den Jugendlichen eine Plattform bieten, wo sie ihre Ideen vorstellen können", erklärte die Jugendpflegerin. Ihre Erfahrungen bisher zeigten, dass die Jugendlichen schon in den Gemeinden Interessen und ihre Wünsche äußern, doch wie sieht es darüber hinaus aus?

Für die VG auch interessant: Wie sehen die Jugendlichen ihre Region in Bezug auf Jugendfreundlichkeit, Freizeitmöglichkeiten, berufliche Perspektive, und wollen sie später nach der Schule auch hier bleiben? Diesen letzten Teil beantworteten elf der 14 Jugendlichen eindeutig mit "Nein". Auch bei der Frage nach Freizeitmöglichkeiten erteilten neun der 14 Anwesenden der VG eine schlechte Note.

Pia Peukert und Anna Teusch aus Daun-Gemünden sind 14 und 15 Jahre alt. In Gemünden ist für beide "tote Hose". "Es ist wenig interessant hier, weil nichts los ist. In unserem Alter ist man noch einerseits zu jung, aber auch schon zu alt für Gartenspiele", sagt Anna. Beide wollen auf keinen Fall hier wohnen bleiben, sie zieht es in die Stadt.

Dass es für Jugendliche in diesem Alter schwer ist, Freizeitmöglichkeiten in der VG zu finden, weiß auch Carsten Mayer aus Mehren. "Es gibt ein Loch zwischen denen, die schon 17 oder 18 sind und alles können, und den Jüngeren. Ich kenne kein Angebot von der VG für meine Altersgruppe", sagt der 16-Jährige. Auch das Haus der Jugend (HdJ) wird von dieser Gruppe nicht richtig wahrgenommen, manche wissen noch nicht einmal, dass es das HdJ überhaupt gibt, andere sagen, "wir trauen uns nicht hinein".

Bemängelt wurde auch, "dass man als Jugendlicher die Angebote gar nicht mitbekommt". Angeregt wurde deshalb eine Internetplattform, wo Veranstaltungen für Jugendliche ab zwölf und ab 16 Jahren in der VG Daun bekannt gemacht werden, aber auch Ferienjobs und Fahrgemeinschaften angeboten werden und das Kinoprogramm ersichtlich ist.

Resümee von Daniela Feller: "Auch wenn die Resonanz auf das Jugendforum noch gering war, so sind die Ergebnisse doch sehr gut und bieten eine hervorragende Grundlage, um darauf aufzubauen". Jugendliche, die sich in den Projektgruppen beteiligen möchten, melden sich bei der Jugendpflegerin der VG Daun, Daniela Feller, unter Telefon 06592/980599 oder E-Mail jugendpflege@vgdaun.de.

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