TOURISMUS

GEROLSTEIN-MÜLLENBORN. Pächter Hans-Hermann Grewe hat den Vertrag für das "Landhaus Müllenborn" zum Jahresende gekündigt. Eigentümer Carl Conrad Bolten verspricht jedoch eine weitere Nutzung als Hotel der gehobenen Kategorie.

"Wir schätzen den Eigentümer Bolten, der auch unser Jagdpächter ist, sehr. Wir können uns nicht vorstellen, dass das schön gelegene Hotel anders genutzt oder gar geschlossen werden soll", berichtet Ortsvorsteher Heribert Schmitz. Andere Einheimische geben sich nicht so zurückhaltend. Sie sagen: "Bolten wird so was garantiert nicht zulassen. Er hat genug Geld und würde das als zu großen Imageverlust werten." Ähnliche "Hotel-Leichen" wie das ständig von Krisen umwitterte "Hotel am Park" in Stadtkyll oder wie das seit Jahren geschlossene "Augustinerhotel" in Hillesheim fürchten die Müllenborner deshalb nicht. "Gerücht eines Altersheims absoluter Quatsch"

"Das Gerücht, aus dem Landhaus würde ein Altersheim gemacht, ist absoluter Quatsch", macht Eigentümer Bolten deutlich. Bis zum Jahresende sei garantiert ein neuer, hoch qualifizierter Pächter gefunden. Der Hotelbetrieb soll im gehobenen Ambiente fortgeführt werden. Gespräche mit der Bitburger Brauerei als Vermittler würden laufen. Geschäftsmann Bolten, der in Mönchengladbach eine Firma für industrielle Textilverarbeitung besitzt, sagt: "Es wird keinen einzigen Tag Stillstand geben." Bis zum Jahresende seien außerdem noch Renovierungen geplant. Der Stil als Landhaus soll erhalten bleiben. Ob Bolten allerdings 150 000 Euro für den Bau eines Aufzugs investiert, hat er noch nicht entschieden. Das Hotel hat vor einiger Zeit bundesweit Schlagzeilen gemacht. Mehrere Patienten, die sich von einem Professor in Lebach (Saarland) mit spektakulären Operationsmethoden ihre Beine verlängern ließen, verbrachten die Rehabilitationszeit im Landhaus Müllenborn. Dafür kooperierte Pächter Grewe mit einer physiotherapeutischen Praxis in der Nachbarschaft. Private Fernsehsender hatten ausführlich berichtet. Allerdings forcierte das nicht, wie erhofft, die Zimmernachfrage. Pächter Grewe: "Wir sind trotzdem mit der Auslastung, auch im Restaurant, zufrieden." Als Bolten 1988 das Hotel baute, erfüllte er damit eine verpflichtende Klausel aus dem Jagdpachtvertrag. Das "Landhaus Müllenborn" hat 21 Zimmer, ein Restaurant mit 35 Plätzen, eine Terrasse mit 40 Plätzen sowie die Gaststube "Fuchsbau". Grewe kündigt aus "persönlichen Gründen"

Seit 1998 ist Hans-Hermann Grewe Pächter. Er habe aus persönlichen Gründen gekündigt, erklärt er auf TV-Anfrage. Seinen zehn Angestellten habe er direkt von seinem Vorhaben unterrichtet. Zwei der vier Auszubildenden machen im Sommer ihre Abschlussprüfung. Allerdings müssten die beiden, bei der Geschäftsübergabe noch laufenden, Ausbildungsverträge übernommen werden. Die Zukunft der Angestellten liege in den Händen seines Nachfolgers, sagt Grewe. Aus dem näheren Umfeld des Eigentümers wird dem TV versichert, dass "sicherlich saubere Lösungen gefunden" werden.

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