Tourismusbranche der Eifel: Den Gast verstehen, Qualität bieten

Daun/Prüm · Die Tourismusbranche der Eifel setzt auf ein wertigeres Angebot. Laut Experten verhindert der Konkurrenzkampf innerhalb der Regionen ein stetiges Wachstum.

 Wandern ist eine Freizeitbeschäftigung, die Menschen aller Generationen in die Eifel zieht. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Wandern ist eine Freizeitbeschäftigung, die Menschen aller Generationen in die Eifel zieht. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter (m_wil )

Urlaubsland Eifel: 925.350 Gäste wurden laut Statistischem Landesamt von Januar bis Oktober 2016 verzeichnet. Das waren zwar 4,1 Prozent mehr Gäste, aber die Zahl der Übernachtungen sank um 3,7 Prozent auf 3,16 Millionen - Platz vier für die Eifel in Rheinland- Pfalz.

Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Eifel Tourismus GmbH, ist trotz des Rückgangs grundsätzlich zufrieden mit dem Ergebnis der Gästezahlen: "Solange wir es noch schaffen, mehr Gäste zu bekommen, können wir auch mehr verdienen." Doch die Tourismusverantwortlichen müssen sich trotzdem einer immer wieder veränderten Lage auf dem Reisesektor stellen. Deshalb wird zur Zeit über die neue Tourismuskonzeption der nächsten Jahre diskutiert. In Daun trafen sich deshalb die Touristiker der Eifel, um über die Fortschreibung der Strategie zu sprechen.

"Wir müssen den Gast verstehen und entsprechend darauf eingehen", sagt Experte Lars Bengsch von der Tourismusberatungsfirma dwif Consulting. Nichts bleibt so wie es ist, das gilt auch für den Tourismus. "Die Rahmenbedingungen haben sich durch den gesellschaftlichen Wandel in Teilen sehr deutlich und dramatisch verändert.

Mit der neuen Tourismusstrategie richten wir uns darauf aus, was an Anforderungen kommen wird", sagt Schäfer.
Dabei steht die Region zwischen Rhein und Mosel gar nicht so schlecht da, ja, sie wird sogar als Vorbild gesehen, wie Schäfer weiß. "In vielen Bereichen wird die Eifel von anderen Destinationen aus Deutschland als Beispiel gesehen und das nach meiner Meinung auch zu recht. Ich hatte gerade eine Anfrage aus Brandenburg, wo man auf der regionalen Ebene neue Strukturen einführen möchte und dafür bei sechs Regionen in Deutschland für einen Austausch angefragt hat - darunter sind auch wir."

Selbstbewusst trete die Eifel heute auf, bei der Bekanntheit stehe man im Mittelfeld und der Unesco Geopark Vulkaneifel sei "eine Botschaft nach außen und ein Riesenplus, mit dem wir arbeiten können", sagt Schäfer. Doch ein immerwährendes Wachstum kann es nicht geben, dafür ist der Konkurrenzkampf innerhalb der Regionen zu groß. "Auch wir in der Eifel müssen uns angewöhnen, dass wir nicht immer über Mengenwachstum, also quantitatives Wachstum reden, sondern über qualitatives Wachstum sprechen.

Viel wichtiger ist es, zufriedene Gäste zu haben. Wir müssen ihnen ein besseres und wertigeres Angebot verkaufen. Dann ist der Kunde auch durchaus bereit, dafür zu bezahlen", sagt Schäfer. So habe man "top geführte Familienhotels, die in den vergangenen Jahren wirklich viel investiert haben und dies mit viel unternehmerischem Risiko angegangen sind." Ziel sei es nun, aber auch um weiter erfolgreich zu bleiben, den Tourismus und Einzelhandel mit seinen regionalen Produkten gezielter und strategischer miteinander zu vernetzen. Regionale Produkte, innovatives Handwerk oder regionale Dienstleistungen, böten noch Möglichkeiten, Gäste in die Region zu bekommen.

"Wir müssen sie nur darauf hinweisen", sagt der ET-Chef. "Wenn wir es schaffen, von unseren 35 Millionen Tagesausflugsgästen in der Eifel freiwillig nur einen Euro zusätzlich an Ausgabe zu bekommen, dann haben wir 35 Millionen Euro verdient", so sein Ansporn.

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