Gesundheitswesen „Träger ist für Schließung verantwortlich“

Mainz/Daun · Gesundheits-Staatssekretär Wilhelm äußert sich zum Aus für Geburtshilfe.

(red/sts) Das Mainzer Gesundheitsministerium hat sich erneut zur Schließung der Geburtshilfe geäußert. Einer Pressemitteilung zufolge habe Staatssekretär Alexander Wilhelm erklärt, das Land ergreife „alle möglichen Maßnahmen, um auch kleine Geburtshilfen zu erhalten. Das gilt auch für die Geburtshilfe des Krankenhauses in Daun“. Er verwies darauf, dass der in Berlin ansässige Träger des Krankenhauses in der Kreisstadt die Verantwortung für die Schließung der Geburtshilfe trage. Das Land habe an anderen Standorten gemeinsam mit den jeweiligen Trägern die belegärztlichen Geburtshilfen in Hauptfachabteilungen umgewandelt, beispielsweise in Simmern, Dernbach und Hachenburg. Diesen Weg habe das Krankenhaus in Daun nicht gehen wollen.

Als konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der geburtshilflichen Versorgung der Region Vulkaneifel nennt Wilhelm: die Unterstützung des Krankenhauses Daun beim Runden Tisch Geburtshilfe des Landes zu Beginn dieses Jahres. Der Runde Tisch habe angeboten, vor Ort die Situation zu besprechen und gemeinsam weiter nach Lösungen zu suchen. Diesen Vorschlag habe das Krankenhaus bis heute nicht angenommen. Zudem hätten die Krankenkassen das Krankenhaus in Daun finanziell für die Mehraufwendungen einer kleinen Geburtshilfe unterstützt.

Er (Staatssekretär Wilhelm) habe im August das Krankenhaus besucht und die Unterstützung beim Erhalt der Geburtshilfe bekräftigt. Bei diesem Anlass sei von Landrat Heinz-Peter Thiel zugesagt worden, vor Ort einen Runden Tisch zum Erhalt der Geburtshilfe einzurichten: „Das ist bis heute nicht passiert.“ Was Thiel bestreitet: „Einen solchen Runden Tisch habe ich nicht in Aussicht gestellt.“

Darüber hinaus habe das Land eine Gesundheitszone mit Belgien eingerichtet, um das Krankenhaus St. Vith noch leichter für die geburtshilfliche Versorgung auch von Rheinland-Pfälzern nutzen zu können. Die Krankenhäuser Wittlich und Mayen verfügten über eine kindermedizinische Abteilung. „Ich bin mir sicher, dass die Familien gut in den umliegenden Krankenhäusern aufgenommen werden. Aufgrund des stabilen Versorgungsauftrags für das gesamte Krankenhaus auch im neuen Landeskrankenhausplan ist die Region Vulkaneifel vom medizinischen Leistungsangebot der Krankenhäuser gut versorgt.“

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