Transportabler Vulkan für Rockeskyller Dorfplatz

Weil Rockeskyll Fördermittel für den Umbau des sogenannten Hauses Nummer 42 in der Ortsmitte erhalten hat, muss es nach den gesetzlichen Vorschriften auch Geld für "Kunst am Bau" ausgeben. Für 6000 Euro hat die Ortsgemeinde eine transportable und interaktive Skulptur, die einen Vulkan darstellt, in Auftrag gegeben.

 Martin Schambach und Helmut Plinn, beide Kunstlehrer am Gerolsteiner Gymnasium, zeigen das Modell des stilisierten Vulkans. Als transportable Plastik soll der „Vulkan“ auf dem Dorfplatz aufgestellt werden. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Martin Schambach und Helmut Plinn, beide Kunstlehrer am Gerolsteiner Gymnasium, zeigen das Modell des stilisierten Vulkans. Als transportable Plastik soll der „Vulkan“ auf dem Dorfplatz aufgestellt werden. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Rockeskyll. (vog) "Nachdem wir mehrmals daran erinnert wurden, dass wir unseren Beitrag für Kunst am Bau endlich einlösen müssen, haben wir uns lange den Kopf zerbrochen", berichtet Stephan Schmitz, erster Beigeordneter in Rockeskyll. Die Ortsgemeinde hat 120 000 Euro Fördermittel für das 300 000 Euro teure "Haus Nummer 42" in der Ortsmitte erhalten (siehe Extra).

Helmut Plinn, Rockeskyller Bürger und Künstler, erinnert sich an die Ortsbegehung mit der Dorferneuerungskommission im Herbst 2008. Er sagt: "Von der Jury wurde gefordert, den Rockeskyller Vulkan mehr in den Vordergrund zu rücken. Wir haben das Thema angepackt." Gemeinsam mit seinem Kunstlehrer-Kollegen am Gerolsteiner Gymnasium, Martin Schambach, hat er eine multi-funktionale Plastik entworfen.

Schambach ist gelernter Bildhauer. Er hat Erfahrung mit der Gestaltung großer Kunstobjekte. Das Künstler-Duo Plinn/Schambach hatte sich mehrere Aufgaben gesetzt. Die Darstellung der vulkanischen Erdgeschichte in einer Halbkreisscheibe (1,60 Meter hoch, 30 Zentimeter breit) war rasch gefunden. Dann sollte die Skulptur aus Polyester auch zum Mitwirken einladen. Bis zum Ende der Sommerferien wollen Schambach und Plinn die Plastik gestalten. Der Vulkan kann zum Speien gebracht werden, indem das am Sockel angebrachte Fußpedal betätigt wird. Dadurch kommt eine Pumpe in Gang, die Wasser zur Öffnung transportiert und es durch "Lavarinnen" wieder nach unten in den Tank im Sockel laufen lässt.

Beigeordneter Schmitz: "Der ganze Rat ist von dem Vor schlag begeistert, der auch von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion genehmigt wurde." Hinzu kommt nämlich noch ein weiterer Aspekt. Da der Standort, der Platz zwischen Gemeindehaus und Haus Nummer 42 in der Dorfmitte, auch anderweitig genutzt wird, sollte die Skulptur transportabel sein. So kann der "Vulkan" im Mai Platz für den Maibaum, im Herbst fürs Zelt zum Erntedankfest und im Dezember für den großen Weihnachtsbaum machen. Extra "Kunst am Bau": Am 25. Januar 1950 beschloss der Deutsche Bundestag, dass ein Teil der Bausumme öffentlicher Bauten für Kunst aufgewendet werden sollte. Der damals festgelegte Leitsatz "Kunst gehört dorthin, wo Menschen zusammenkommen" gilt bis heute. Die Ausgaben für "Kunst am Bau" liegen zwischen einem und zwei Prozent der Bausumme. Die Kommunen, die Fördermittel für öffentliche Bauten erhalten, müssen sich an diese "K-7-Vorschrift" aus dem Baugesetzbuch halten. Ihre Vorschläge für die Umsetzung werden von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion genehmigt.

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