Trautzberger feiern ihre neue Glocke mit Hochamt und Segnung

Strohn-Trautzberg · Kirmes feiern die 40 Bewohner des Strohner Ortsteils Trautzberg seit Menschengedenken mit Prozessionen und Hochamt. Jetzt kam als weiteres Ereignis eine Glockenweihe durch Domkapitular Karl Kneißl hinzu.

 Der Domkapitular Karl Kneißl (rechts) eröffnet die Weihezeremonie der Glocke für die Dreifaltigkeitskapelle in Trautzberg mit dem Segen.TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Der Domkapitular Karl Kneißl (rechts) eröffnet die Weihezeremonie der Glocke für die Dreifaltigkeitskapelle in Trautzberg mit dem Segen.TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Strohn-Trautzberg. Glockenweihen gehören zu den Höhepunkten im Leben einer Pfarrgemeinde, für das Dorf Trautzberg war es die erste in seiner Geschichte. Und für zwei Beteiligte bedeutete sie persönlich etwas Besonderes. Für den von Bischof Stephan Ackermann mit der Weihe beauftragten Bleialfer Pfarrer Karl Kneißl (73) war sie eine Art Heimkehr.
In der Pfarrei Strohn, wozu Trautzberg als Filiale gehört, hatte er seine erste Stelle gehabt, hier war er 14 Jahre lang als Priester tätig gewesen. Für den jungen Glockengießergesellen Julius Maas war es die erste Glockenweihe ohne seine Mutter Cornelia Mark-Maas, die die Eifeler Glockengießerei in Brockscheid führt.
Nun stellte er, wie er es von Kind an bei Weihen an seiner Mutter beobachtet hatte, der Gottesdienstgemeinde die Glocke vor: an Gewicht 38 Kilo, an Durchmesser 38 Zentimeter, als Ton ein dreigestrichenes c, als Inschrift "Heiligste Dreifaltigkeit, ungeteilte Einigkeit - Trautzberg 2011".
Und geriet ein wenig ins Schwärmen: "Die Glocke ist so schön geworden, wie sie sein soll, und sie hat einen wunderbar langen, weichen Nachhall."
Die Weihezeremonie durch Karl Kneißl, an dessen Seite Ortspfarrer Carsten Rupp (Gillenfeld) am Altar stand, war in ein festliches Hochamt eingebettet. Von Mückeln und Strohn waren Prozessionen gekommen.
Etwa 200 Gläubige nahmen insgesamt teil, darunter der Musikverein Mückeln mit Dirigent Alois Steffes und die von Michael Schmitz geleitete Chorgemeinschaft Strohn-Wallscheid.
"Im Glauben an die Dreifaltigkeit erfahren wir die Wirklichkeit des unbegreiflichen Gottes", predigte Karl Kneißl. Es reiche nicht, seinen Glauben zu bekennen, er müsse sich auch in den Beziehungen der Menschen widerspiegeln. Eine Glocke erinnere die Christen in besonderer Weise an diesen Auftrag Gottes an die Menschen, betonte der Geistliche und nahm die Weihe vor - mit Segensgebet, Besprengen mit Weihwasser, Beräuchern, Salben und Anschlagen.
Die neue Bronzeglocke ersetzt die bisherige Stahlglocke in der 1964 erbauten Trautzberger Dreifaltigkeitskapelle. In die Finanzierung der von der Ortsgemeinde Strohn getragenen Kapelle sei der Erlös aus einer Reihe von Kirmesfeiern geflossen, berichtete Ortsbürgermeister Alois Pohlen (Strohn).
Und auch die Glocke sei von der Gemeinde bezahlt worden. 2000 Euro habe sie gekostet, sei aber mehr als 5000 Euro wert. Wie das gehen soll? "Wir haben einen guten Draht zur Eifeler Glockengießerei", sagte Pohlen augenzwinkernd und deutete auf den Trautzberger Horst Letsch.
Dieser arbeitet in der Gießerei und hatte seine Mitarbeiter um unentgeltliche Arbeitsstunden sowie Zuliefererfirmen um Sonderkonditionen bei Material und Uhrwerk gebeten. Mit Erfolg, wie man sieht. bb

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