Triebfeder Tourismus

Der Naturpark Vulkaneifel kommt: Sein Gebiet umfasst sieben Verbandsgemeinden in den drei Kreisen Vulkaneifel, Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell. Trägerin wird die Natur- und Geopark GmbH.

Daun/Manderscheid/Ulmen. Nach langen Jahren der Vorbereitung wird die Idee nun in die Tat umgesetzt: Am 31. Mai wird der Naturpark Vulkaneifel offiziell aus der Taufe gehoben.

Freuen werden sich darüber vor allem auch jene, die Ende der 1990er Jahre die Idee der Einrichtung eines Naturparks entwickelt hatten - wie der Biotopbetreuer des Kreises Vulkaneifel, Gerd Ostermann, der Vorsitzende der Nabu-Gruppe Daun, Sepp Wagner, und die Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt.

"Schutz durch Nutz" heißt das Motto, das den Charakter des künftigen Naturparks beschreibt. Es entsteht also keine unantastbare "grüne Insel", sondern vorrangiges Ziel ist die Weiterentwicklung der Region mit dem besonderen Schwerpunkt Tourismus.

Fritz-Werner Kniepert arbeitet seit gut 30 Jahren im rheinland-pfälzischen Umweltministerium und hat in dieser Zeit die Vorbereitungen für mehrere Naturparke - darunter auch den Naturpark Südeifel - begleitet. Der Vorlauf für den Naturpark Vulkaneifel war "der längste im meiner Amtszeit", berichtet Kniepert im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund. "Früher ging es schneller, einen solchen Park einzurichten, aber beim Naturpark Vulkaneifel gab es auch viel Neuland."

So zum Beispiel die Trägerschaft: Mehr als drei Viertel der 101 Naturparke in Deutschland sind in Trägerschaft eines Vereins, in der Vulkaneifel wird aber die bereits bestehende Natur- und Geopark GmbH verantwortlich sein.

"Es gab für die Vulkaneifel keine Blaupause, nach der ein Naturpark eingerichtet werden konnte", stellt Kniepert fest. Er rechnet damit, dass das "Modell Vulkaneifel" bei der Aktualisierung der Rechtsverordnungen anderer Parke Pate stehen könnte.

"Ich denke, durch den langen Vorlauf ist die bestmögliche Lösung erreicht worden. Jetzt freue ich mich, dass diese Etappe am 31. Mai abgeschlossen sein wird."

Das Gebiet des Naturparks wird die Verbandsgemeinden Daun, Gerolstein, Kelberg, Hillesheim und Obere Kyll (mit Ausnahme der Gebiete, die zum Naturpark Nordeifel gehören) sowie Teile der VG Manderscheid (Kreis Bernkastel-Wittlich) und der VG Ulmen (Kreis Cochem-Zell) umfassen. Bei der Nutzung des Naturparks gibt es nur in den Kernzonen Salmwald, Liesertal und Uessbachtal Einschränkungen. Landwirtschaft und Industriegebiete sollen nicht beeinflusst werden. Wirtschaftliche Interessen werden berücksichtigt.

So ist ein Gesteinsabbau, von dem viele Gemeinden im Kreis profitieren, nur in den vor allem touristisch besonders wertvollen Kernzonen nicht erlaubt. Erweiterungen von Gesteinsabbau werden durch die Verordnung nicht behindert, sondern müssen - wie bisher - bereits bestehende Genehmigungs-Verfahren durchlaufen.

Finanziert wird der künftige Naturpark von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises, den beteiligten Verbandsgemeinden und vom Land.

Meinung

Kein Bremsklotz

Geschafft, der Naturpark Vulkaneifel kommt - endlich, denn die Geduld vieler Beteiligter ist stark strapaziert worden. Wohl kaum ein anderes Vorhaben hat bis zur Realisierung so lange gedauert. Auch wenn manche Skeptiker es anders sehen: Dieser Naturpark kommt vor allem den Kommunen entgegen und wird kein Bremsklotz für die wirtschaftliche Weiterentwicklung der Region. Im Gegenteil: Im Tourismus wird der Name "Naturpark Vulkaneifel" in der Vermarktung von Nutzen sein. s.sartoris@volksfreund.de

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