Trio klingt wie ein ganzes Orchester

Daun-Waldkönigen · Etwa 100 Besucher der St. Luzia-Filialkirche erleben eine von Lebensfreude und Festlichkeit sprühende Konzertstunde mit dem "Trio Festivo".

Daun-Waldkönigen Was mit der Musik des Komponisten und Organisten Hans-André Stamm vor nicht allzu langer Zeit etwa in den Hallen des Altenberger Doms oder der Abteikirche Himmerod die Besucher von Orgelkonzerten beglückte, füllt nun den kleinen Kirchenraum von St. Luzia. Auf Einladung des Orgelbauvereins haben der Organist Hans-André Stamm und die Blechbläser Marion Kutscher und Michael Frangen die Filialkirche mit ihren Klängen erfüllt.
Ist doch die Hubert-Fasen-Orgel der Filialkirche schon von der Konzeption her auch für die konzertante Nutzung bestimmt. Der Orgelbauverein unter dem Vorsitz von Bernhard Kläs hatte seinerzeit die Anschaffung des Instruments betrieben, die Weihe war 2010, seither wirkt der Verein mit Konzertveranstaltungen weiter.
Dieses hier ist das zehnte Konzert insgesamt, und es ist das fünfte des "Trio Festivo". Klassische Meisterwerke des Barock (Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Georg Philipp Telemann) sowie von Hans-André Stamm bearbeitete klassische Werke und moderne Kompositionen aus dessen eigener Werkstatt stehen auf dem Programm. Wobei Stamms eigene raffinierte und melodienreiche Kompositionen nichts von der anstrengenden - "schrägen" - Art der Moderne haben. Vielmehr tragen seine Orgelsoli feine romantische Züge und tänzerische Rhythmen (wie "Ellyllon") und immer einen heiteren, schwungvollen Charakter.
Die beiden hervorragenden Blechbläser Marion Kutscher und Michael Frangen (auch Leiter der Musikschule Landkreis Vulkaneifel) spielen vom Chorraum aus in einem wunderbaren Dialog mit dem Organisten die hohe Piccolo- und die Ventiltrompete und das Corno da Caccia, dessen Klang zwischen Trompete und Waldhorn liegt. "Wir verwenden verschiedene Instrumente, um den unterschiedlichen Stilen gerecht zu werden", erklärt Michael Frangen im Rahmen seiner Moderation des Konzerts.
Und betont: "In der Orgel stecken ja auch viele Instrumente." Bleibt noch die Pauke zu erwähnen, die elektronische, deren Schläge Anja Einig mit dem Computer erzeugt. Mit der Wirkung, als wäre oben auf der Empore ein ganzes Orchester zu Gange.
Der Schlussakkord des Konzerts ist in der ersten Zugabe romantisch mit dem "Abendsegen" aus der Humperdinck-Oper "Hänsel und Gretel" und in der zweiten Zugabe festlich mit "Nun danket alle Gott" aus Bachs Kirchen-Kantate Nr. 79. Der Schlussapplaus ist entsprechend groß und lang anhaltend.

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