Trotz Arbeit quasi Urlaub

Zum fünften Mal macht die Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein beim internationalen Jugendcamp mit. Drei Wochen lang erledigen 20 Jugendliche aus elf Nationen mehrere Projekte im Gerolsteiner Land. In Pelm geht es darum, eine kulturhistorische Stelle im Wald freizuschlagen.

 Forstwirt Hermann Bowe bei der Mittagspause mit Liam Duafee aus Amerika, Kim Hyoung Seok aus Korea sowie Carsten Malesch und Felix Kompalik (von links) aus Deutschland beim internationalen Jugendcamp. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Forstwirt Hermann Bowe bei der Mittagspause mit Liam Duafee aus Amerika, Kim Hyoung Seok aus Korea sowie Carsten Malesch und Felix Kompalik (von links) aus Deutschland beim internationalen Jugendcamp. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Gerolstein. (vog) "Das klappt wunderbar. Es macht Spaß, mit den jungen Leuten zu arbeiten", erklärt Forstwirt Hermann Bowe. Gemeinsam mit Kim Hyoung Seok aus Korea, Liam Duafee aus Buffalo (New York), Felix Kompalik aus Bonn und Carsten Malesch aus Freiburg schlägt er im "Schankrech" zwei Hohlwege frei. In diesem Areal unterhalb der Dietzenley (auf Pelmer Gemarkung) haben mehr als zehn Familien aus Pelm und Gerolstein den kalten Kriegswinter 1944/45 in Hütten verbracht. Die zwei Schluchten, ehemals Hohlwege, im "Schankrech" eigneten sich bestens. Mehrere Quellen in der Nähe froren trotz Minusgrade nicht ein. Öfen und Feldbetten sorgten für ein Minimum an Notversorgung. Thea Merkelbach, Mitarbeiterin an der Pelmer Chronik, ist das Projekt eine Herzensangelegenheit: "Zum einen für die Einheimischen, damit die Notzeiten nicht in Vergessenheit geraten, und auch die jüngeren Generationen einen Eindruck von den Kriegserfahrungen bekommen. Zum anderen für die Jugendlichen aus anderen Ländern, damit sie eine Vorstellung davon bekommen, was der Krieg für die Bevölkerung bedeutet hat." Carsten meint: "Die Hintergründe dieses Projektes sind schon interessant, stehen aber nicht im Vordergrund." Der 21-Jährige, der im Oktober sein Studium im Umweltschutz und Ressourcenmanagement aufnimmt, leitet den Workshop. Für den 24-jährigen Kim aus Korea ist das Jugendcamp im Gerolsteiner Land gleich eine doppelte Premiere. Der Chemie-Ingenieur-Student ist zum ersten Mal in Deutschland und zum ersten Mal in einem Workcamp. Ihm macht die Arbeit Spaß. Er hat viele Gründe, in die Eifel zu kommen: "Es ist eine beeindruckende Landschaft, viel mehr Grün als in Korea, höhere Bäume und höhere Berge."Liam aus Amerika hatte im vergangenen Jahr im Urlaub mit den Eltern seine Vorliebe für Deutschland entdeckt. Der 16-jährige Gymnasiast meint: "Ich wollte draußen arbeiten." In der Gruppe herrscht eine tolle Stimmung. Felix (16) aus Bonn genießt seine erste Teilnahme: "Es ist toll, Gleichaltrige anderer Nationen auf diesem Weg kennen zu lernen und quasi nebenbei seine Englischkenntnisse aufzubessern." Gemeinsam mit den internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten organisiert die VG das Jugendcamp. (Ein Bericht über weitere Projekte folgt.)Forstwirt Hermann Bowe bei der Mittagspause mit Liam Duafee aus Amerika, Kim Hyoung Seok aus Korea sowie Carsten Malesch und Felix Kompalik (von links) aus Deutschland beim internationalen Jugendcamp. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

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