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HUBERT BINZ spekuliert - wie so mancher im Dorf: "Wenn die Entscheidung mal nicht von der Muttergesellschaft vorgegeben wurde." Auch was die Ursache der Verunreinigungen betrifft, ist er misstrauisch. "Seit zwölf Jahren ist das Holzwerk dicht, und jetzt auf einmal soll das die Ursache sein. Da glaube ich nicht dran." SIGRID MONIX sagt: "Für die Arbeiter ist das am schlimmsten. Aber eigentlich leidet das ganze Dorf. Denn vom einzig verbliebenen größeren Arbeitgeber im Dorf haben alle profitiert - die Gemeinde wie die Vereine. Das Werk hätte nicht schließen dürfen, solange die Ursache unklar ist. Sie hätten zur Not Tafelwasser verkaufen sollen. Wir hätten das jedenfalls getrunken." Ihr Ehemann LORENZ MONIX ist davon überzeugt: "Wenn der Betrieb noch in privater Hand gewesen wäre, wäre das nicht passiert. Herr Fischer hätte sich für seine Leute eingesetzt und nichts unversucht gelassen. Ich denke, dem Mutterkonzern passt das gut, schließlich sind die aufgekauften Firmen alle wieder weg. Ich jedenfalls trinke kein Gerolsteiner." HILDEGARD PICHLER , die in Birresborn geboren ist, dort lebt und nach eigener Auskunft "stets Birresborner getrunken" hat, sagt: "Das ist ein schwerer Schlag für die Gemeinde und ganz schön derb: Der 90 Jahre alte Betrieb ist auf einmal zu, und die 25 Leute stehen von heute auf morgen auf der Straße. Und wer weiß, ob von denen jeder einen Job kriegt." MARTINA BLASIUS von der gleichnamigen Bäckerei samt Café in Birresborn: "Die Nachricht von der Schließung? Ein Schock! Vorher war nichts davon zu hören, und dann wird auf einmal zu gemacht. Es ist einfach nicht zu begreifen; auch, dass es den guten Sprudel nicht mehr geben soll." Text & Fotos: Mario Hübner

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