Überragendes Ergebnis für Gordon Schnieder

Deutliches Votum: Gordon Schnieder (34) ist beim Kreisparteitag der CDU Vulkaneifel mit 73 von 76 Stimmen zum Nachfolger von Frank Mörsch als CDU-Kreisvorsitzender gewählt worden. Er kündigte an, die nach der gescheiterten Sparkassenfusion zerrissene Partei wieder zusammenführen zu wollen.

Gerolstein. Auf dem Podium in der Stadthalle Rondell in Gerolstein war, anders als in früheren Tagen, kein Platz für den noch amtierenden Bezirksvorsitzenden Michael Billen freigemacht worden. Ungeachtet dessen, dass er nicht anwesend war, war er unter den Mitgliedern Thema.

Dabei gab es wenig Sympathiebekundungen für den Landwirt aus Kaschenbach. Der scheidende Kreisvorsitzenden Frank Mörsch stellte fest: "Der Wirbel um Michael Billen lähmt die Partei."

Die Jahrzehnte der Hierarchie sind vorbei



Auch Nachfolgekandidat Gordon Schnieder ging auf den, wie er sagte, "Fall Billen" ein. Er sagte: "Ich hätte mir gewünscht, dass er die Schritte viel früher getan hätte." Gleichzeitig stellte er fest: "Die CDU Vulkaneifel hat sich emanzipiert - auch gegen den Bezirksvorsitzenden. Die Jahrzehnte der Hierarchie sind vorbei. Wir brauchen ein neues Miteinander in der Partei." Und nach seiner deutlichen Wahl mit 73 von 76 Stimmen sagte der neue Kreisvorsitzende: "Das ist ein berauschendes Ergebnis. Ich bedanke mich für das Vertrauen und verspreche: Ich werde meine Kraft dafür einsetzen, die Partei wieder zusammenzuführen."

Zuvor hatte er seine eigenen Fehler bei der gescheiterten Sparkassenfusion eingestanden und sich dafür bedankt, dass die Partei verzeihen könne.

Der 34-Jährige nutzte aber auch die Gelegenheit, die Landesregierung in Sachen Nürburgring-Affäre anzugreifen - und mit ihr die erste Kreisbeigeordnete und Vorsitzende des Haushalts- und Finanzausschusses des Landes, Astrid Schmitt (SPD). Landrat Heinz Onnertz warf er eine "Hinterzimmer-Politik" vor und führte als Belege die Vorgehensweise beim Bahnbetriebswerk Pelm und bei der Festsetzung der Kreisumlage an.

Zuvor war der scheidende Vorsitzende Mörsch in einem prägnanten und ungeschönten Rückblick während seiner Amtszeit vor allem auf drei Themen eingegangen: die Kommunalwahl ("Wir sind mit unserer Macht arrogant umgegangen"), die geplatzte Kreissparkassenfusion ("Ja, wir haben Fehler gemacht") sowie den Landratswahlkampf mit Gordon Schnieder als CDU-Kandidat. Dazu sagte er: "Trotz des schlechten Ergebnisses bleibt festzuhalten: So geschlossen hat die CDU lange nicht gestanden. Da müssen wir wieder hinkommen."

Meinung

Extra Der neue Vorstand des CDU des Landkreises Vulkaneifel Vorsitzender: Gordon Schnieder (Gemeindeverband Gerolstein, 73 von 76 Stimmen), Stellvertreter: Heike Hermes (Gemeindeverband Daun, 74 von 77 Stimmen), Hans-Jakob Meyer (Gemeindeverband Hillesheim, 66 von 76 Stimmen), Kassierer: Ralf Hoffmann (Gemeindeverband Gerolstein, 69 von 73 Stimmen). Beisitzer (15 statt bislang zehn): Albert Berens (Kelberg), Manfred Gerard (Mürlenbach), Thomas Grötz (Katzwinkel), Willi Heinzius (Scheid), Rafael Hoffmann (Daun-Neunkirchen), Thomas Klassmann (Daun), Tobias Lang (Berndorf), Christina Metzger (Daun-Pützborn), Helmut Michels (Lissendorf), Judith Pick (Feusdorf), Florian Plum (Wiesbaum-Mirbach), Manfred Rinderer (Gerolstein), Josef Saxler (Daun), Thomas Scheppe (Saxler), Magdalena Winter (Pelm). (mh)

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