"Überwältigendes Ergebnis"

GEROLSTEIN/ÜXHEIM-NIEDEREHE/MEHREN. (vog/sts) Unerwarteter Ansturm beim Tag des offenen Denkmals: Im Bahnbetriebswerk und im Naturkundemuseum in Gerolstein, im Kloster Niederehe und im "Greisse Haus" in Mehren gab es lange Schlangen von Zuschauern, die einen Blick hinter die Kulissen werfen oder eine Führung mitmachen wollten.

"So eine Resonanz haben wir so noch nicht erlebt. Es ist für uns ein überwältigendes Ergebnis", freut sich Heinz-Peter Hoffman, Pressesprecher des Kreises Daun, über die große Nachfrage nach den Angeboten anlässlich des Tags des offenen Denkmals. Der Kreis hatte zusammen mit dem Kreisverband Daun des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL) das Bahnbetriebswerk in Gerolstein, das Kloster Niederehe und das "Greisse Haus" in Mehren für den Aktionstag vorgeschlagen. Parallel wurden im Naturkundemuseum Führungen angeboten. "Tuuut, Tuuut", war der Pfeifton der Dampflok durchs Kylltal zu hören. Der sieben Jahre alte Clemens Hoffmann und sein Bruder Konrad (fünf) aus Kröv standen gebannt auf der Plattform neben dem Fahrer, denn gemeinsam mit ihren Großeltern unternahmen sie die erste "Führerstandsfahrt auf einer Dampflok". "Ich konnte während der Fahrt die Schienen vorbei flitzen sehen", berichtete Clemens. Auch die Ankopplung der Waggons ließen sich die Brüder nicht entgehen. Die Teilnahme am Tag des offenen Denkmals wurde durch den Kauf des Bahnbetriebswerks im Juni durch die Stadt und den Verein "Eifelbahn" erstmals möglich.Auch die Großeltern zum Familienausflug animiert

Familie Litzenburger aus Salmtal hatte durch den TV davon erfahren. Der zehnjährige Lucas hatte dann auch die Großeltern zur Teilnahme am Familienausflug animiert. In der Zwischenzeit scharrte sich schon die nächste Besuchergruppe um Jochen Neuhaus. Er erklärte die technischen Einrichtungen wie die Hebeböcke, mit denen 20 Tonnen per Hand hochgekurbelt werden können. Neuhaus freute sich über die vielen Besucher und den Kauf des Bahnbetriebswerks: "Endlich haben die 250 Mitglieder des Eifelbahnvereins ein richtiges Zuhause. Bisher waren wir ja nur geduldet." Große Resonanz gab es auch auf die Angebote im Naturkundemuseum. Geologe Peter Bitschene bilanzierte: "Es war ein Mordserfolg. Wir hatten mit 120 Besuchern vier Mal so viele Interessenten wie in den Vorjahren." Er ging bei den drei Führungen speziell auf das Thema "Wasser im Stein" ein. Er macht für den Besucheransturm "die Kombination aus freiem Eintritt, Museumsausstellung und interessantem Thema" verantwortlich. 450 am Denkmalschutz interessierte Einheimische und Touristen mussten bis zu 30 Minuten warten, bis sie zu einer der Führungen durch das Kloster Niederehe eingelassen werden konnten. Unter dem Motto "Vom Keller bis zum Dachstuhl" öffnete die Familie Kleppe das ihr als Wohnhaus dienende Gebäude, dessen Baugeschichte auf das 12. Jahrhundert zurückgeht. Die Rundgänge vermittelten anschauliche Eindrücke über die Lebenssituation in einem vermögenden Kloster in vergangenen Jahrhunderten. Das Klosterleben endete 1803 im Gefolge des Einzugs der Franzosen. Die Nutzungen des Gebäudes in den folgenden 200 Jahren konnten jedoch dem baulichen Kern sowie den architektonischen Details des Klosters nichts Wesentliches anhaben.Blick in Mönchszellen und Gang durch Klosterkirche

Beeindruckt waren die Besucher von den noch vorhandenen Mönchszellen mit ihrer noch funktionsfähigen Schließanlage und der Barockfassade. Sie nutzen auch die Gelegenheit für einen Gang durch die Klosterkirche. Die Eigentümer wurden an diesem unerwartet turbulenten Tag unterstützt durch den Kreisverband Daun des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL). Ähnlich wie in Niederehe war auch der Andrang in Mehren. Gut 500 Besucher machten sich nach Mehren auf, um dort das "Greisse-Haus" zu besichtigen. Das kleine Wohnhaus ist ein so genanntes Flurküchenhaus und wurde Anfang des 17. Jahrhunderts gebaut.

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