Umbau des Pulvermaars in Gillenfeld beginnt - Gästebetrieb soll Ende Juni starten

Gillenfeld · Ein bisschen müssen Wasserratten noch warten - erst im Juni geht der Badespaß im renovierten Naturbad am Gillenfelder Pulvermaar los. Bis dahin ist das Bad trotz (hoffentlich) milder Temperaturen gesperrt. Denn seit Ostern wird die Anlage von Grund auf saniert.

Gillenfeld. Auf der Baustelle am Freibad beim Pulvermaar herrscht emsiges Treiben: Installateure, Elektriker und Straßenbauer aus Gillenfeld und Umgebung arbeiten an der Terrasse, im Kiosk und beim Nichtschwimmerbreich. "Wir liegen gut in der Zeit", erklärt Bernd Bauer. Der Seniorchef des Tiefbauunternehmens Marco Bauer begutachtet die Arbeit seiner Männer, die gerade Pflastersteine auf der neuen Terrasse verlegen. "Der Verkaufsbereich oberhalb des Bads hat absolute Priorität", sagt Bauer. "Bis Mitte Juni sollten wir damit fertig sein."
Neue Umkleiden und Toiletten


Ab dann soll das in die Jahre gekommene Bad "im tiefsten Kratersee nördlich der Alpen" (Werbung der Gemeinde) in neuem Glanz erstrahlen: mit barrierefreien Toiletten und Umkleiden für die Badegäste, einem renovierten Kioskgebäude, das mit einer modernen Küche ausgestattet ist, - und nicht zuletzt einer Rutsche, auf der Wasserratten den Hang hinab direkt ins Maar sausen können.
"Ziel ist es, Ende Juni den Badebetrieb aufzunehmen", erklärt auch Ortsbürgermeisterin Heike Hermes im Gespräch mit dem TV. Allerdings könne es sein, dass es für die Gäste dann noch kleine Einschränkungen gebe.
30 Jahre lang wurden an der Anlage nur marginale Instandsetzungen vorgenommen. Die Sanierung drängte - und die Gillenfelder haben sie deshalb umso sorgfältiger geplant und sich nach Finanzierungsmöglichkeiten und Fördermitteln umgesehen. Trotzdem stand der Umbau kurz bevor es losgehen sollte vor dem Aus. Der Grund: Die Landesregierung hatte in letzter Minute ihre Fördermittel für das Projekt gestrichen - auf einmal fehlte rund die Hälfte der insgesamt für das Projekt veranschlagten 758 000 Euro.
Auf die Schnelle musste die Gemeinde umfinanzieren - mit allen kommunalpolitischen und verwaltungstechnischen Hürden, die dabei genommen werden mussten. "Das war zumindest sehr ärgerlich", sagt Ortsbürgermeisterin Hermes. Doch es wurde eine Lösung gefunden: Ortsgemeinde und Verbandsgemeinde teilen sich die Mehrkosten. Die Europäische Union hält sich an ihre Zusage aus dem Jahr 2010 und zahlt 30 Prozent der Rechnung.
Der Rückzieher der Landesregierung ist auch der Grund für den verspäteten Start der Badesaison am Pulvermaar in diesem Jahr. "Wir mussten alles noch einmal von der Kommunalaufsicht genehmigen lassen - und das hat Zeit gekostet", erklärt Hermes. Erst nach Ostern konnten die Handwerker deshalb mit ihren Arbeiten beginnen.
Dass das Bad für die Gemeinde Gillenfeld teurer geworden ist, wird sich auch in den Portemonnaies der Badegäste bemerkbar machen. "Wir werden die Eintrittspreise um ein Viertel erhöhen", sagt Ortbürgermeisterin Hermes.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort