Und Action: In Schalkenmehren entsteht eine digitale Chronik

Die Schalkenmehrener sind gerade dabei, ihre Dorfchronik zu erstellen. Eine besondere Aufzeichnung der Dorfhistorie gibt es bei Rudi Schäfer: Er ist bei den wichtigen Ereignissen im Dorf immer mit seiner Videokamera dabei.

Schalkenmehren. Es ist eine ganz besondere Dorfchronik, die in den Schränken von Rudi Schäfer ruht. Er bemüht sich, alles mit seiner Videokamera festzuhalten, was sich in dem Drei-Maare-Dorf tut. Mittlerweile arbeitet er bereits mit der dritten Kamera. Es hat sich schon ein "Filme-Schatz" angesammelt, der das Leben im Ort unter die Lupe nimmt.
Schäfer, der sonst selbst immer mittendrin dabei war, ist mit Leib und Seele bei seinem zeitfüllenden Hobby und filmt seit 1975 die Geschichte und Naturentwicklung Schalkenmehrens und führt seine Werke den Mitbürgern vor. Seine ersten Aufnahmen macht er mit einer Schmalfilm-Super 8-Kamera. "Ich will an den langen Winterabenden zu noch mehr Filmvorführungen einladen", sagt Schäfer. Er habe festgestellt, dass sein Publikum begeistert ist. "Dabei bin ich kein Profi. Ich filme alles, wie es kommt. Viele Aufnahmen sind verwackelt und im Ton nicht ohne Fehler", sagt der 77-Jährige und ergänzt: "Neben den kulturellen Ereignissen und Festen im Ort habe ich mich besonders auf Blumen und den Wandel der Natur spezialisiert."
Von 1991 bis 1993 hat er alle über 70-jährigen Mitbewohner in der Gemeinde gefilmt.
Auch den Abschied von der Landwirtschaft hat er eindrucksvoll festgehalten. Natürlich läßt er seine "Schauspieler" zu Wort kommen.
So sagen zum Beispiel "Bäcker Elschen" oder die Familie Rieden auf der Hofbank bei "Jirrez" ihre Meinung. Sein Repertoire ist unerschöpflich. So sind Dorffeste, Brunneneinweihungen, Bäume im Blütenkleid, Sonnenblumen, Feuerwehraktivitäten, Spiele der ehemaligen Fußballmannschaft oder die Gründung der Frauengemeinschaft zu sehen. "Ich beschäftige mich mit dem Alltagsleben und allem, was mir Spaß macht", sagt der ehemalige Schlosser und Wagenbauer. "Außerdem gerät so das Fortleben des Dorflebens nicht in Vergessenheit", sagt er. Fast immer hat "Schäwermattes Rudi", wie er genannt wird, die Kamera dabei.
"Es freut mich selbst immer, wenn bei uns ein alter Film eingelegt wird. Er hat schöne, bleibende Erinnerungen geschaffen,", sagt Schäfers Ehefrau Resi.
Auch bei der Feier zum 20-jährigen Bestehen der Frauengemeinschaft Schalkenmehren am Freitag, 9. September, wird Rudi Schäfer mit der Kamera dabei sein. bs

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