Tourismus Eifelvulkane und Maar-Wanderungen - Das erwartet Besucher im Unesco Global Geopark Vulkaneifel
Daun · Später als gewöhnlich sind geführte Wanderungen im Unesco Global Geopark Vulkaneifel wieder möglich. Warum ein verspäteter Start aber nicht unbedingt ein Nachteil ist und worauf sich Touristen und Einheimische freuen können.
Ein Spätstart kann besondere Erfolge bringen. Das weiß Andreas Schüller, Chef des Unesco Global Geoparks Vulkaneifel: „Im Corona-Sommer 2020 begannen wir erst im Juni mit unseren Angeboten. Da war das Interesse an geführten Wanderungen bereits gigantisch, ungefähr das Doppelte vorheriger Jahre.“ Die siebte Saison der Sonntagsreihe, welche zu den Maaren und zum Kratersee Windsborn führt, geht jetzt wiederum coronabedingt verspätet an den Start und Schüller rechnet erneut mit großer Resonanz.
In normalen Jahren nehmen fünf bis 15 Menschen, die auf die vulkanische Erdgeschichte neugierig sind, pro Gruppe an den Wanderungen teil. Im vergangenen Jahr folgten oft sogar zwanzig und mehr den jeweiligen Naturparkführern. „Es zeichnet sich ab, dass sich dieser Erfolg wiederholt. Denn der Wille der Leute, nach den vielen Monaten Lockdown auf jeden Fall raus in die Natur zu gehen, ist ungebrochen.“
Ob die Unesco-Zertifizierung des Geoparks ein wesentliches Argument für den Besucheransturm ist, kann Schüller nicht beurteilen: „Das lässt sich ja nicht messen.“ Auf jeden Fall sei das Konzept der Sonntagsreihe „Die geheimnisvollen 13 – Zwölf Maare und ein Kratersee“ förderlich. Denn es ist sehr niedrigschwellig.
Die Strecken sind keine ambitionierten Wanderungen, sondern mit drei bis acht Kilometern Länge und anderthalb bis zwei Stunden Dauer auch für Untrainierte oder Familien mit Kindern sehr gut machbar. Hinzu kommt, dass man (auch bei den aktuellen Coronaregelungen) spontan und ohne Voranmeldung teilnehmen kann und der kleine Obolus (fünf Euro für Erwachsene, Kinder bis zwölf Jahren sind frei) unkompliziert beim Gästeführer entrichtet werden kann.
„Das alles lockt nicht nur Touristen an, die auf unterhaltsame Weise etwas über die spektakuläre Erdgeschichte ihrer Ferienregion erfahren wollen. Es kommen ebenso Einheimische. Und es kommen Menschen, die alle 13 Touren der Sonntagsreihe mitmachen.“
Langweilig wird es auch diesen treuen Teilnehmern sicher nicht, denn jeden Sonntag steht ein anderes Maar oder eben der einzige Kratersee – der Windsborn im Mosenbergmassiv – auf dem Programm. Reimund Schmitz ist ausgebildeter Geopark- und zertifizierter Natur- und Landschaftsführer, er hat mit den Wanderern unmittelbar zu tun.
„Die meisten haben gar keine Vorkenntnisse. Auch Eifeler wissen oft nicht wirklich, was es mit dem Vulkanismus auf sich hat.“ Dementsprechend groß ist die Neugier und der Aha-Effekt, wenn Schmitz erzählt, dass die Eifelvulkane nicht als erloschen gelten oder was der Unterschied zwischen einem Maar und einem Kratersee ist. Fasziniert zeigen sich viele von der engen Verbindung zwischen Legenden und Kultur der Eifel mit der Erdgeschichte.
Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten zu den Führern im Internet unter www.geopark-vulkaneifel.de