Uniform, Tarnung und viel praktisches Wissen

DAUN. (red) 57 Mädchen der Realschule erlebten am Girls Day ein ganz besonderes Erlebnis: Sie wurden von der Dauner Bundeswehr ins Alltagsleben eines Soldaten eingeführt.

Frauen bei der Bundeswehr: Vor Jahren war dieses Thema für einige noch ein Grund, die Nase zu rümpfen, heute gehören weibliche Soldaten zur Normalität in den Streitkräften. Und so war es eine Selbstverständlichkeit, dass sich der Fernmeldeaufklärungsabschnitt der Bundeswehr in Daun an den Aktionen zum bundesweit veranstalteten Girls Day beteiligte und für 57 Mädchen der neunten Klassen der Realschule Daun die Kasernentore öffnete. Einblicke in eine Männerdomäne

"Für uns geht es vor allem darum, den jungen Damen einen bislang von Männern dominierten Berufszweig näher zu bringen und Berührungsängste abzubauen", erläutert der Kommandeur des Abschnittes Oberstleutnant Guido Altendorf das Engagement der Dauner Fernmelder. "Wir wollen die Schülerinnen für die Bundeswehr interessieren und ihnen Möglichkeiten einer interessanten Berufswahl aufzeigen." Begleitet von Soldatinnen der verschiedenen Laufbahnen und Dienstgradgruppen, konnten sich die Mädchen gruppenweise an verschiedenen Stationen ein Bild vom Alltag des Soldaten machen. So wurde unter anderem ein Einblick in die Allgemeine Grundausbildung geboten. Oberleutnant Arne Grambusch, der zur Zeit als Zugführer in der Heinrich-Hertz-Kaserne dient, wies auf einen bedeutenden Unterschied zu anderen Berufen hin: "Der Beruf des Soldaten ist einer der Berufe, bei denen geistige und körperliche Fitness untrennbar zusammengehören. Das unterscheidet diesen Beruf von vielen anderen, bei denen der Schwerpunkt nur in einem der beiden Bereiche liegt." Um das mit praktischen Beispielen zu belegen, wurden den Mädchen Teile einer Waffenausbildung und der Ausbildung "Leben im Felde" gezeigt und erläutert, welche Gegenstände zur Grundausstattung eines Soldaten gehören, die er im Bedarfsfall mit sich zu führen hat. An weiteren Stationen konnten sich die Schülerinnen im Erkennen von Morsezeichen versuchen oder den Tätigkeitsbereich der Soldaten im Sanitätsdienst kennen lernen. Schließlich standen an einer vierten Station auch Wehrdienstberater zu Fragen einer Karriere bei den Streitkräften Rede und Antwort. Für Lehrerin Evi Linnerth ist dieser Tag ein guter Beitrag zur beruflichen Orientierung der Mädchen. Daneben sieht sie in dem Angebot der Bundeswehr die Möglichkeit, das Wissen der Schülerinnen zu erweitern: "Für mich ist dieser Tag eine hervorragende Möglichkeit, den Mädchen einmal einen Bereich zu zeigen, den sie sonst nicht kennen lernen würden. Hier wird einfach ein Stück Allgemeinbildung vermittelt." Sichtlich beeindruckt ergänzt sie: "Ich finde es ganz toll, mit welchem Engagement die Bundeswehr diesen Tag vorbereitet hat und was den Mädchen hier alles gezeigt wird. Dafür muss man die Soldaten wirklich loben." Und die Mädchen? Ihnen hat der Tag in der Kaserne überwiegend gefallen. Julia (15) und Verena (14) können sich sogar vorstellen, später einmal zur Bundeswehr zu gehen. "Mir hat der Tag hier sehr gut gefallen, besonders die Stationen Grundausbildung und Sanitätsdienst. Ich war positiv überrascht", sagt Julia, und Verena ergänzt: "Die Uniformen und die Tarnschminke fand ich beeindruckend, und dass die Leute hier netter waren, als ich gedacht habe. Vielleicht gehe ich später zu den Sanitätern."

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