Unverdrossen: Koch tritt wieder an

HILLESHEIM/DAUN. Kurz vor Toresschluss zeigen die Grünen im Kreis Daun doch Flagge: Karl-Wilhelm Koch (Hillesheim) ist wieder als Direktkandidat für die Landtagswahl nominiert worden.

Die Grünen im Kreis Daun schicken erneut Karl-Wilhelm Koch ins Rennen um das Direktmandat im Wahlkreis Daun am 26. März. Der 53-Jährige wurde in einer Mitgliederversammlung gewählt. Gegenkandidaten gab es keine, ohnehin habe sich niemand "vorgedrängelt", um zu kandidieren, räumt Koch ein. Im Vorfeld sei lange diskutiert worden, ob überhaupt ein Kandidat aufgestellt werde, letztlich habe es aber doch eine deutliche Mehrheit dafür gegeben. "Wir haben uns entschieden und wollen so Flagge zeigen. Es hätte kein gutes Licht auf die Grünen geworfen, wenn es keinen Kandidaten gegeben hätte", erläutert der Geschäftsführer des Kreisverbands der Grünen die Nominierung. Koch ist kein unbeschriebenes Blatt in der politischen Szene des Kreises. Schon 2001 war er für die Grünen bei der Landtagswahl angetreten, kam allerdings nur auf 3,6 Prozent. Auch seine Kandidatur als Stadtbürgermeister seiner Wahlheimat Hillesheim blieb erfolglos, er unterlag (mit 27 Prozent der Stimmen) bei der Kommunalwahl 2004 Amtsinhaber Matthias Stein (CDU). Der aus dem Hunsrück stammende Berufsschullehrer lebte von 1969 bis 1982 in Darmstadt, wo er Lehre, Studium und Referendariat absolvierte. Eine weitere Station war Krefeld, bevor er 1996 nach Hillesheim kam. Seit Mitte der 80er-Jahre ist Koch in der Politik engagiert, zunächst in der SPD, dann ab 1993 bei den Grünen. Große Koalition wäre "fünf Jahre Stillstand"

Im Kreisverband Daun blickt auf eine wechselvolle Geschichte. Er war schon einmal Geschäftsführer, zwischenzeitlich hatte er die Grünen 2001 wegen deren Zustimmung zum Afghanistan-Einsatz verlassen, kam aber wieder zurück. Koch hat jedoch Hoffnung, dass er den Sprung in den Landtag nicht schaffen wird; sein Ziel ist es, soviel Stimmen für die Partei zu holen und dazu beizutragen, dass die Grünen den Wiedereinzug in den Landtag schaffen. Er geht davon aus, dass die Wahl Ende März interessant wird. Am liebsten wäre ihm natürlich eine Regierungsbeteiligung der Grünen in Mainz, wobei er sich auch vorstellen kann, mit der CDU zu koalieren, wenn die "Grünen in einer solchen Konstellation sichtbar sind", nennt Karl-WilhelmKoch eine Voraussetzung. Von einer großen Koalition von SPD und CDU hält Koch nichts, denn das würde "fünf Jahre Stillstand" bedeuten.

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