Nachruf Gerhard Krag 96-jährig verstorben

Daun · (avi) Gerhard Krag ist im Alter von 96 Jahren verstorben und mit ihm ist ein Stück Dauner Geschichte zu Ende gegangen. Der Verstorbene war sehr bekannt und beliebt, auch wegen seiner Hilfsbereitschaft.

 Humorvoll, hilfsbereit und vielseitig interessiert: Gerhard Krag, der einst als junger Soldat Erschütterndes erleben musste, ist tot.

Humorvoll, hilfsbereit und vielseitig interessiert: Gerhard Krag, der einst als junger Soldat Erschütterndes erleben musste, ist tot.

Foto: tv/privat

Als kontakt- und erzählfreudiger Mensch wurde er allseits geschätzt. Bis ins hohe Alter hinein hatte er die Geschichte Dauns und seiner Bewohner präsent, dank eines hervorragenden Gedächtnisses. Aufmerksam verfolgte er die Entwicklung seiner Vaterstadt. Sie war ihm, wie auch die gesamte Eifel, sehr ans Herz gewachsen. Bis zur letzten Lebensstunde verfolgte er das lokale und das weltweite Zeitgeschehen.

Gerhard Krags Liebe zur Heimat und zur Natur und sein Glauben an göttliches Lenken gaben ihm Kraft, mit Geduld und feinsinnigem Humor den Alltag und seinen Beruf als Fahrer und Hausmeister bei der Kreisverwaltung zu meistern.

Dabei war sein Leben alles andere als einfach gewesen. Ein schreckliches Ereignis musste er als junger Soldat erleben und verkraften: Als er auf der Durchreise an die Front kurz seine Eltern besuchen wollte, musste er mit Erschütterung feststellen, dass diese mitsamt seinen Geschwistern wenige Tage zuvor einem Bombenangriff zum Opfer gefallen waren. So stand er in den Trümmern seines Elternhauses und fand nur mehr Teile einer Hand seines kleinen Bruders.

Gerhard Krag gab nicht auf, er baute nach dem Krieg ein neues Bauernanwesen und gründete eine Familie. Einer seiner letzten Wünsche und Gedanken vor seinem Tod galt der Familie: „Ich bitte Gott für meine Kinder, Enkel und Urenkel, dass sie alle eine gute Zukunft haben mögen und nie die Not, das Leid und das Elend erleben müssen, was meine Jugend prägte.“

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