Urquell der Siedlungsgeschichte

HILLESHEIM. (fs) Von mündlicher Überlieferung bis hin zu Schriftrollen ist von altersher die Wasserstelle "Am alten Born" als Urquell in der Hillesheimer Siedlungsgeschichte angegeben.

 Ein Name, der erfrischendes Nass verspricht: Alter Born. Foto: Felicitas Schulz

Ein Name, der erfrischendes Nass verspricht: Alter Born. Foto: Felicitas Schulz

Bereits die römischen Legionäre und Erbauer der vom Süden herkommenden Heerstraße müssen das Nass geschätzt haben. Ende der 70er-Jahre fand man unweit der Kanalisation Holzrohre, die einer römischen Wasserleitung zugeordnet wurden. Auch handgeformte Tonrohre sind später mehrfach aufgetaucht. Der Born bot bei der fränkischen Landnahme im vierten Jahrhundert in der fruchtbaren Kalkmulde Voraussetzungen zur Sesshaftigkeit einströmender Bauern und Viehzüchter. Wasser, Wehrhaftigkeit, Wegebau und Windschutz werden den Ausschlag gegeben haben. Damit ist der Beginn einer dauerhaften Niederlassung im Hillesheimer Gebiet gegeben, wie eine Reihe von Gräbern aus dieser Zeit nachweisbar belegen. Ältere Hillesheimer erinnern sich, dass in ihrer Kinderzeit am alten Born Wassertröge für das heimkehrende Vieh standen, die zuletzt sehr schadhaft waren. Vor dem ersten Weltkrieg ließen die Gemeindeväter erstmals eine Wasserleitung bauen, und die Quelle wurde eingespeist. Da der Born mehrere Abflüsse hatte, lieferte er in Auffangbrunnen noch lange Zeit Wasser in den Ortskern für die Haushalte. So auch im ehemaligen Schulhof "Am Markt", was an heißen Sommertagen Kindern und Lehrern zur Erfrischung diente, wie Josef Meier (92) sich erinnert. "Wenn die Pensionsfreundin meiner Mutter aus Essen zu Besuch kam, dann stürzte sie sich zuerst auf das köstliche Hillesheimer Wasser", erzählt Magda Hennrich (84). Auch weiß sie zu berichten, dass Kinder alljährlich in schneereichen Wintern mit ihren selbstgebauten Schlitten die abschüssige Wiese am alten Born hinunterfuhren. "Solange es noch keine Autos gab, war es ziemlich ungefährlich, nur gut lenken musste man können." Der "Alte Born" zweigt von der Kölner Straße ab und mündet in die Straße "In Buch" ein. Die in einem Schacht gefasste Quelle ist an der Bank unterhalb der Parkplätze "Am alten Born" einsehbar.

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