Mendig/Kelberg. Seit dem Pfingsttreffen sind Wally und Gerrit Züwerink Mitglieder im Mendiger Outcast Car Club, in dem sich Freunde amerikanischer Fahrzeuge zusammengeschlossen haben. Das Außergewöhnliche am Ehepaar aus Kelberg (Kreis Vulkaneifel): Beide sind schwer behindert und auf den Rollstuhl angewiesen. Wally ist aufgrund einer Autoimmunerkrankung querschnittsgelähmt, ihr Ehemann verlor nach einem Unfall mit dem LKW beide Beine. Doch sie hadern nicht mit dem Schicksal, sondern widmen sich seit acht Jahren einem gemeinsamen Hobby: amerikanische Automobile. "Das ist für uns Lebensgefühl. Durch unsere Behinderung haben wir gelernt, unsere Wünsche in den Vordergrund zu stellen. So sind wir zu Vanfahrern geworden", erklärt Wally. Ihr Fahrzeug ist ein Van der Marke General Motors Vandura 2500, Baujahr 1993. Angetrieben wird das Fahrzeug durch einen 214 PS starken Motor. Zusätzlich besitzt das Gefährt eine Autogasanlage. Doch das Wichtigste: Der Van ist komplett behindertengerecht ausgestattet. Mit Unterstützung von Freunden hat das Ehepaar ein Handgas- und Bremsgerät nachgerüstet, ein mechanisches Gestänge, das mit den Pedalen verbunden ist. Im hinteren Teil wurde zudem eine Hebebühne für den Rollstuhl eingebaut.

Dank der zusätzlichen Einrichtungen fahren die Züwerinks nicht nur zu zahlreichen US-Car-Treffen und Stammtischen. Der Van dient auch als Wohnmobil für Urlaubsreisen in Deutschland und Europa. Ein beliebtes Reiseziel ist etwa San Felice zwischen Rom und Neapel. Das Ehepaar, das sich trotz Behinderung nicht unterkriegen lässt, ist zum Vorbild für andere geworden. "Wir haben schon einen behinderten Freund infiziert", berichtet Wally stolz. Mit der Begründung "wenn die das können, kann ich das auch" ist er bereits dabei, einen Van zu kaufen.