Vermutungen haben sich bestätigt

Die Obduktion des bei einem Familiendrama in Üxheim-Nollenbach (Landkreis Vulkaneifel) getöteten Ehepaars hat die bisherigen Ermittlungsergebnisse der Kriminalpolizei bestätigt. Wahrscheinliches Motiv: eine schwere Erkrankung des Ehemanns und wirtschaftliche Probleme der Familie.

Üxheim-Nollenbach. Die bisherigen Vermutungen im Fall des vorige Woche in Üxheim-Nollenbach getöteten Ehepaars haben sich bestätigt: Allem Anschein nach hat der 74-jährige Ehemann zuerst seine schlafende 63-jährige Frau und anschließend sich selbst erschossen. "Für uns ist wichtig, dass Fremdtäter auszuschließen sind", sagt der Leitende Trierer Staatsanwalt Horst Roos im Gespräch mit dem TV.

Todesursache: Schüsse aus kurzer Entfernung



"Wir brauchen nicht nach einem Mörder des Ehepaars zu suchen." Abwehrverletzungen, Aufbruchspuren am Haus oder sonstige Anhaltspunkte für eine Beteiligung Dritter lägen nicht vor.

Der Obduktionsbefund habe "den bisher von den Strafverfolgungsbehörden angenommenen Geschehensablauf weiter erhärtet". Todesursache seien demzufolge Kopfschüsse gewesen, jeweils aus kurzer Entfernung abgegeben.

Bei der Obduktion der Leiche des 74-jährigen Ehemanns seien außerdem "mutmaßlich bösartige Tumore" festgestellt worden. Daraus ergebe sich, auch im Zusammenhang mit offenbar vorliegenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten, ein mögliches Motiv für die Tat. Die Ermittlungen im persönlichen Umfeld der Verstorbenen seien allerdings noch nicht abgeschlossen.

Das Ehepaar, aus Köln zugezogen, lebte seit Dezember 2006 abgeschieden in einem Haus am Waldrand von Nollenbach. Bekannte waren vergangenen Freitagmorgen zum Anwesen der beiden gefahren, weil diese sich seit Tagen nicht mehr gemeldet und auch auf Anrufe nicht reagiert hatten. Gegen zehn Uhr fand die Polizei dann die Leichen des Ehepaars und den ebenfalls getöteten Hund der Familie.

Zur Feststellung des genauen Todeszeitpunkts, sagt Roos, müsse man das endgültige Obduktionsergebnis abwarten. Die Schüsse seien aber sehr wahrscheinlich nicht erst in der Nacht von Donnerstag auf Freitag gefallen. "Auf keinen Fall", sagt Horst Roos. "Das muss früher gewesen sein."

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