Verregneter Sommer: Besucherflaute in Freibädern

Vulkaneifelkreis · Die Freibäder und Seen im Vulkaneifelkreis hatten diesen Sommer erheblich weniger Gäste als gewöhnlich. Besonders schlimm getroffen hat es die Betreiber der Maarfreibäder. Schuld daran war das Wetter: Es war zu kalt.

Vulkaneifelkreis. Morgen beginnt der kalendarische Herbst. Der gefühlte hat schon vor Wochen begonnen. Vorher war Sommer, oder? Spricht man mit den Eifelern darüber, fragen viele: "Welcher Sommer?" Am meisten enttäuscht hat sie der Juli. "Er war zum ersten Mal seit 1979 wieder kälter als der Juni.
"Die Durchschnittstemperatur lag in den Eifel-Hochlagen lediglich bei 13 Grad", sagt Eifelwetter-Mitarbeiter Karl-Josef Linden. Er hat das aktuelle Wetter und auch das der vergangenen Jahre im Blick und beliefert die Organisation Eifelwetter sowie deren Homepage mit Klimadaten. Eifelwetter hat verschiedene Wetterstationen im gleichnamigen Gebiet, misst Daten und stellt sie ins Internet.
Um diesen Sommer einzuordnen, vergleicht Linden ihn mit 2010: "Damals lag der Mittelwert für Juli bei 18 Grad. Zwei Wochen lang zeigte das Thermometer in der Eifel mehr als 25 Grad. Von diesen Tagen gab es im Juli 2011 keinen einzigen. Dafür hatten wir mehr als zehn Regentage", sagt Linden.
Freibad in Gerolstein


Das führte auch dazu, dass in Gerolstein nicht nur das Frei-, sondern parallel dazu auch das Hallenbad geöffnet hatte. So schwammen im Juli etwa 1000 Menschen drinnen statt draußen, sagt Elfriede Grewe, Geschäftsführerin der Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft (BVB), die unter anderem das Freibad in Gerolstein betreibt. Die fehlenden Sonnentage erklären auch, warum die Betreiber der Naturfreibäder mit einem erheblich stärkeren Besucherrückgang als die beheizbaren Freibäder zu kämpfen hatten.
Vielsprechender als der Juni war für Seen- und Bäderbetreiber der August. "Der 2. August war extrem heiß. Wir haben unseren Besucherrekord mit mehr als 1000 Badegästen erreicht", sagt Grewe. Dennoch ist auch für sie die Bilanz enttäuschend. Mit 13 000 Besuchern in dieser Saison hat das Freibad lediglich etwas mehr als die Hälfte des Umsatzes vom Vorjahr gemacht. Das bedeutet einen Verlust von circa 28 000 Euro.
Gemündener Maar


Noch schlimmer trifft es allerdings das Naturfreibad Gemündener Maar in Daun. Am vergangenen Sonntag hatte das Bad zum letzten Mal für dieses Jahr geöffnet. Etwa 9000 Menschen haben in den Sommermonaten dort gebadet. Ein gewaltiger Besucherrückgang im Vergleich zu 2010: Damals verkaufte das Bad 25 000 Eintrittskarten.
Pulvermaar in Gillenfeld


Ähnliches spielte sich im Naturfreibad Pulvermaar in Gillenfeld ab. Statt 27 000 Menschen suchten lediglich 11 000 den Natursee auf.
Schalkenmehrener Maar


Auch das Maar in Schalkenmehren verlor bei rund 9000 verkauften Eintrittskarten etwa 20 000 Euro Einnahmen, verglichen mit dem Vorjahr. Dieses Ergebnis ist zwar nicht besonders gut, doch im Jahr 2007 kamen mit 7400 Gästen noch weniger Besucher.
Freibäder Stadtkyll und Kelberg


Die Freibäder in Stadtkyll, Gerolstein und Kelberg haben ebenfalls weniger Geld in den Kassen. Den geringsten Umsatzeinbruch verzeichneten die Kelberger. Rund 10 000 Badefreudige nutzten die Anlage. Somit hat das Freibad nur zirka 3000 Eintrittskarten weniger verkauft als 2010. Auf ein Drittel der Besucher musste das Waldfreibad in Stadtkyll verzichten. Dort badeten diesen Sommer 16 000 Menschen.

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