Verrostete Träger und Risse in den Pfeilern

PELM. Hohe Investitionen für die Sicherheit: Für knapp eine halbe Million Euro werden die Pelmer Hochbrücke Richtung Kasselburg und 500 Meter der Kreisstraße 33 saniert. Für Fahrzeuge wird die Brücke ab 5. Juli bis zum Jahresende gesperrt.

"Bei der gesetzlich vorgeschriebenen Brückenbauprüfung wurden an der 50 Jahre alten Hochbrücke gravierende Schäden festgestellt", beschreibt Uwe Kraushaar vom Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) die Notwendigkeit der Sanierung. Im Mängelprotokoll steht, dass die Längs- und Querträger verrostet sind und die Kammerwände sowie die Pfeiler Querrisse aufweisen und durchfeuchtet sind. Akute Gefahr bestehe allerdings nicht, deshalb sei die Brücke bislang auch nicht gesperrt worden. Etwa 1000 Fahrzeuge nutzen das Stahl-Beton-Bauwerk täglich, um Kyll und Bahnlinie zu überqueren.Fußgänger können Brücke weiter nutzen

Der gesamte LKW-Verkehr der Akdolit-Werke befährt die Brücke über die K 33 durch die Ortslage Pelm bis zum Kasselburger Weg. Wegen der Sanierungsarbeiten wird die Brücke für den Verkehr ab 5. Juli bis Jahresende gesperrt. Fußgänger und Radfahrer können die Brücke weiterhin nutzen. Zu den zu erwarteten Verkehrs-Behinderungen sagt Ortsbürgermeister Hans Rohde: "Auch wenn es für die Auto- und LKW-Fahrer unbequemer ist, die dann ausgeschriebene Umleitung durch Gerolstein über das andere Ende des Kasselburger Weges zu fahren, sind wir froh über die Vergabe der Sanierungsarbeiten." LSV-Projektleiter Helmut Bell, auch Mitglied im Pelmer Gemeinderat, befürchtet keinen Ärger. Aus gutem Grund, wie er meint: "Alle Anlieger haben im Vorfeld schriftlich der Sanierung zugestimmt. Das ist nicht immer so." Außerdem, so LSV-Mitarbeiter Markus Teusch, habe man die Brückensanierung mit der Straßen-Erneuerung gekoppelt, so dass die Belästigungen für die Bürger geringer werden. Den Auftrag für die Brückensanierung über 260 000 Euro, finanziert mit 78 000 Euro vom Kreis und 182 000 Euro vom Land, bekam die Firma Universalbau aus Bitburg. Die Straßenarbeiten erledigt die Firma Leander Reichle aus Gerolstein für 197 000 Euro (59 000 Euro Kreis, 138 000 Euro Land). Die K 33 ist auf dem 500 Meter langen Teilstück aus der Ortslage Pelm über die Hochbrücke bis zu den Parkplätzen am Kasselburger Weg völlig marode. "Zusammen mit der Erneuerung des Belags wird die Straße auch an drei markanten Stellen für die Verkehrssicherheit verbreitert", sagt Teusch. Das sind die Areale unmittelbar vor und hinter der Brücke sowie die enge Kurve bei der Gaststätte "Bei Ulli". Zur Sicherheit der Arbeitskräfte musste der LSV bei den Brückenarbeiten besondere Vorkehrungen treffen: So wird unter den Brückenteil, der über die Kyll führt, ein stationäres Gerüst aufgestellt. Der Teil über die Bahnlinie kann nur mobil von einem Waggontrailer aus bearbeitet werden. Kraushaar berichtet: "Vom mobilen Gerüst aus kann ab erst Mitternacht, wenn keine Züge mehr fahren, nur wenige Stunden gearbeitet werden". Da der Korrosionsschutz aus mehreren Arbeitsgängen besteht, würde allein diese Maßnahme einige Zeit dauern. Außerdem wird das Geländer der 54 Meter langen Brücke an beiden Seiten durch ein neues Stahlgeländer ersetzt. Bei einer Breite von fünf Metern ist auf der Brücke Begegnungsverkehr zwischen zwei LKW unmöglich. Die Bürgersteige auf beiden Seiten sollen bestehen bleiben, werden aber überarbeitet. Die Sanierungen seien Investitionen in die Zukunft, betont Projektleiter Bell, und sollen die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer für die kommenden 40 Jahre gewährleisten.

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