Videoschattenspiele und interaktive Rauminstallationen

Daun/Kassel · Die Oberstufe des Dauner Thomas-Morus-Gymnasiums hat die Documenta in Kassel besucht. Das alle fünf Jahre stattfindende Großereignis lockte dieses Mal über 860 000 Besucher aus aller Welt an

 Unterwegs auf der Documenta: Eine Dauner Schülerin betrachtet Werk Faces. Foto: Privat

Unterwegs auf der Documenta: Eine Dauner Schülerin betrachtet Werk Faces. Foto: Privat

Daun/Kassel. "Ich hätte nie gedacht, dass hier so viel spannende Kunst zu sehen ist", begeistert sich Nadja Überhofen (18), Schülerin im Kunst-Grundkurs am Thomas-Morus-Gymnasium in Daun.
Für je zwei Tage hat sie sich gemeinsam mit den Kunstkursen der zwölften und 13. Klassen intensiv mit der in Kassel präsentierten Kunst auseinandergesetzt. Den Dauner Schülern haben die Exponate in Kassel trotz mancher Skepsis im Vorfeld gut gefallen. "Es war super, dass wir nach Kassel gefahren sind", erzählt Überhofen. Besonders die märchenhafte Rauminstallation der pakistanischen Künstlerin Nalini Malani hat ihr gefallen: Ein Videoschattenspiel, das die Unterdrückung der Frau in der indischen Gesellschaft zum Thema hat.
Die beiden Kunstlehrer Robert Hötzel und Jan Loewe Plätze hatten die Kasseler Jugendherberge bereits ein Jahr zuvor für den Schulausflug reserviert. Die beiden Pädagogen wollen, dass sich ihre Schüler bei einem Besuch der Documenta mit den globalen Konflikten in der Welt beschäftigen. "Bedauerlicherweise nehmen gerade viele Erwachsene dieses Angebot nicht wahr. Dies zeigt auch der hohe prozentuale Anteil junger Besucher in Kassel", stellt Robert Hötzel fest.
Für ihn und seinen Kollegen ist neben den fachlichen Lernzielen auch ein selbstkritisches Denken Bestandteil der Allgemeinbildung.
Und auch den Schülern hat der Kunstansatz der Documenta trotz mancher Skepsis im Vorfeld überraschend gut gefallen. "Die tiefe Kluft zwischen den Menschen und allem anderen, die spürbar existiert, soll hier durch die Kunst ein wenig geschlossen werden", sagt Schülerin Melissa Lenerz (18).
Handynutzung in Krisengebieten


Beliebtestes Werk bei anderen Schülern war das des libanesischen Künstlers Rabih Mroué. Die interaktive Rauminstallation thematisiert die Handynutzung in Krisengebieten.
Tobias Hees (19): "Diese unglaubliche Vielfalt an künstlerischen Möglichkeiten hat mich schwer beeindruckt. Ich werde in fünf Jahren sicher wieder zur nächsten Documenta nach Kassel fahren." red

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