Viehmarkt: Stadt will kranke Bäume fällen

Hillesheim · Einige der Bäume auf dem Viehmarktplatz sind so krank, dass sie umzustürzen drohen. Deshalb sollen sie zügig beseitigt werden. Für ebenfalls untersuchte Bäume auf dem Friedhof und dem Lindenplatz besteht hingegen kein Handlungsbedarf.

Hillesheim. Sie sind mit gelber Farbe durchnummeriert, die 18 Bäume auf dem Viehmarktplatz, die ein Gutachter im Auftrag der Stadt genauer unter die Lupe genommen hat, um sie auf Schäden und Standfestigkeit zu überprüfen. Nun hat Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) die Untersuchung vorgestellt. Die Empfehlung: Zwei Kastanienbäume in der Mitte des Viehmarktplatzes, Nummer sieben und Nummer elf, sind so krank, dass sie umzustürzen drohen. Gleiches gelte für eine Esche am Mühlendamm.
Die ebenfalls untersuchten Bäume auf dem Lindenplatz und dem Friedhof hingegen können allesamt stehen bleiben. Abgestorbene Äste sind bei ihnen bereits entfernt worden. Stein: "Da haben wir hängerweise Totholz abgefahren."
Stadtrat ist informiert


Der Stadtbürgermeister hat den Stadtrat darüber unterrichtet, dass er die drei Bäume fällen lassen werde. Er sagte: "Ich werde mit dem Forstamt sprechen und diese Bäume dann in Kürze abmachen lassen, auch wenn etwas Widerstand kommt. Schließlich hat die Stadt die Verkehrssicherungspflicht."
Den Widerstand schätzt der Stadtbürgermeister als nicht allzu groß ein, denn "von den 180 Unterschriften waren vielleicht mal 20 von Hillesheimern".
Cornelia Lenartz, Hillesheimer Künstlerin und Anwohnerin am Mühlendamm, hat gemeinsam mit Nicole Lang die 180 Unterschriften für den Erhalt der Bäume gesammelt und der Stadt überreicht. Zum Ergebnis des Gutachtens und dem Entschluss des Stadtbürgermeisters sagt sie: "Viele Bürger - auch ich - halten das Vorgehen der Stadt als völlig überzogen. Mit alter Bausubstanz wird in Hillesheim sorgfältig umgegangen. Für die alten Bäume würden wir uns das auch wünschen. Das macht halt etwas mehr Arbeit, aber es lohnt sich."
Vor allem für die alte Esche vor ihrer Haustür ist sie partout gegen die Fällung. Sie sagt: "Der Gutachter hat gesagt, dass es reicht, die Spitze zu kappen."
In der Tat werden beide Varianten, die komplette Fällung oder ein "Kronensicherungsschnitt bis unterhalb des Stammkopfes" als Möglichkeiten eingeräumt. Stein will aber die Fällung. Er sagt: "Der Baum müsste ohnehin um Dreiviertel gekappt werden. Das bringt nichts, wenn dann noch zwei, drei Meter Stamm stehen. Er wird abgemacht." Zumal die Wurzeln bereits den Asphalt angehoben haben. "Da ist die Verkehrssicherheit bereits stark beeinträchtigt, denn da verläuft der Radweg", sagt Stein.
Martin Manheller, Leiter des Forstamts Hillesheim, das direkt an den Viehmarktplatz angrenzt, hat nach eigener Aussage noch keinen Auftrag erhalten. Manheller meint aber auch: "Nach dem tragischen Unfall in Trier (bei dem ein Mensch durch einen umgestürtzten Baum getötet wurde, Anm.d.Red.) besteht die Gefahr, dass nun deutlich über die Stränge geschlagen wird, um jegliches Risiko auszuschließen. Es gibt zwischen Nichtstun und der Fällung aber noch andere Möglichkeiten."
Kein Geld für Platzsanierung


Im Stadtrat löste das Ergebnis der Untersuchung sowie die Ankündigung des Stadtbürgermeisters weitgehend Zustimmung aus. Nur in zwei Punkten gab es unterschiedliche Auffassungen. Die Forderung von Stephan Hoffmann (CDU), die kranken Bäume "sofort großflächig abzusperren", erteilte Stein eine Absage: "Ich werde mich darum bemühen, dass die Bäume schnellstmöglich entfernt werden." Und bei der Frage nach Ersatzpflanzungen herrschte noch Uneinigkeit im Rat. Stein: "Das müssen wir noch überlegen. Hauptsache ist, dass dies nicht die Planungen für die Neugestaltung des Platzes durchkreuzt." Seit Jahren gibt es in Hillesheim Pläne, den traditionsreichen, aber sichtbar in die Jahre gekommenen Platz neu zu gestalten. Die Realisierung scheiterte bisher aber am Geld und privaten Investoren.
Jährlich zurückschneiden, stückweise fällen oder komplett beseitigen: Wie sollte mit den Kastanienbäumen auf dem Viehmarktplatz in Hillesheim umgegangen werden?
Mailen Sie uns Ihre Ideen in wenigen Sätzen an eifel-echo@volksfreund.de (Name und Wohnort bitte nicht vergessen).

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