Viel Lob für die Vertreter der Vulkaneifel

Betteldorf/Neroth · Neroth und Betteldorf vertreten den Kreis Vulkaneifel beim Gebietsentscheid der Region Trier im Dorfwettbewerb. Beide Dörfer haben sich am Mittwoch der Jury präsentiert. Bis verkündet wird, wie sie abgeschnitten haben, ist Geduld gefragt. Das Ergebnis wird erst Anfang Juli veröffentlicht.

Betteldorf/Neroth. Wann immer eine neue Runde im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" eingeläutet wird, erinnert man sich im Kreis Vulkaneifel gern an die Erfolge früherer Jahre. Und die sind vor allem mit Kerpen verbunden, das einst Bundessieger war und im vergangenen Jahr Rheinland-Pfalz im Bundesentscheid vertreten hat. Ein langer Schatten, aber glücklicherweise gibt es immer wieder Orte, die sich davon nicht abschrecken lassen. Zwei davon sind Neroth (Verbandsgemeinde Gerolstein) und Betteldorf (Verbandsgemeinde Daun), die auf Kreisebene den ersten und den zweiten Platz belegt haben und nun die Vulkaneifel im Gebietsentscheid der Region Trier vertreten.
Aktive Rentnertruppe


14 Gemeinden in vier Kreisen besucht die fünfköpfige Jury, an diesem Tag stellen sich Betteldorf und Neroth den aufmerksamen und auch kritischen Augen der Fachleute. Obwohl: Viel Kritik gibt es kaum, dafür aber viel Lob für beide Dörfer, die einerseits sehr unterschiedlich sind, vor allem, was die Einwohnerzahl angeht. Betteldorf hat knapp 300, Neroth rund 860. Andererseits haben sie viele Gemeinsamkeiten, beispielsweise das große ehrenamtliche Engagement der Bürger. In Betteldorf ist fast komplett in Eigenleistung ein neuer Friedhof entstanden, in Neroth eine neue Grillhütte, zudem gibt es dort eine aktive Rentnertruppe, die bei vielen Gelegenheiten anpackt und so die die Gemeindekasse schont. Oder das in beiden Orten noch sehr rege Vereinsleben. Dazu gehören auch die Junggesellenvereine in Betteldorf und Neroth, die sich den Erhalt des Brauchtums auf die Fahne geschrieben haben. Betteldorf hat sich schon intensiv mit der Zukunft des Orts beschäftigt. Der Ort ist eines der vier Modelldörfer beim Projekt Dorfinnenentwicklung (DIE Chance für das Dorf). Mit der Wettbewerbsteilnahme soll das präsentiert werden, was schon erreicht wurde, aber Ortsbürgermeister Werner Michels verspricht sich auch Anregungen, was noch besser gemacht werden könnte. Eine bekommt er von Jury-Mitglied Marie-Luise Niewodniczanska: "Die Bushaltestelle ist dringend erneuerungsbedürftig." Was aber nicht mehr extra auf die Aufgabenliste geschrieben werden muss, denn mit diesem Thema beschäftigt man sich in Betteldorf bereits.
Schub durch Eifelsteig


In Neroth erlebt die Jury, wie stark der Ort mit der Tradition der Mausefallenherstellung verbunden ist. Das entsprechende Museum zieht viele Gäste, zwischenzeitlich hat der Tourismus mit der Eröffnung des am Ort vorbeiführenden Eifelsteigs weiteren Schub bekommen. "Ein Pfund, das sich bezahlt macht", sagt anerkennend Jury-Mitglied Edgar Kiewel, Dorferneuerungsbeauftragter des Kreises Bitburg-Prüm, bei der Abschlussbesprechung. Einig sind sich die Experten, dass Neroth eine Aktualisierung des bestehenden Dorferneuerungskonzepts in Angriff nehmen soll. Wie im Flug vergeht die Zeit, die beide Orte für ihre Präsentation hatten. Bemerkenswert ist dabei die große Unterstützung. Viele Bürger haben sich die Zeit genommen, um die Jury zu empfangen und zu begleiten, dafür gibt es auch ein großes Kompliment von den Experten.
Und wie sehen die Ortsbürgermeister die Ambitionen: Nur dabei sein oder ist doch ein Schuss Ehrgeiz dabei? Werner Michels und Egon Schommers: "Wir wollen im Gebietsentscheid so weit oben landen wie möglich." Etwas Geduld müssen sie noch haben: erst am 4. Juli wird das Ergebnis bekanntgegeben.

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