Viel mehr als nur ein Wanderverein

Daun · Viele Gratulationen gab es für den Eifelverein schon im vergangenen Jahr bekommen, als er 125-jähriges Bestehen alt wurde. Nun ist die Ortsgruppe Daun ausgezeichnet worden: mit dem Ehrenteller der Stadt Daun.

Daun. Noch einige Monate, dann endet die Amtszeit von Wolfgang Jenssen als Stadtbürgermeister von Daun. Zu den Errungenschaften in nun fast 15 Jahren an der Spitze der Stadt gehört der Neujahrsempfang, den Jenssen im Jahr 2000 ins Leben gerufen hat. Fester Bestandteil der längst etablierten Veranstaltung: die Ehrungen verdienter Bürger mit dem Ehrenteller oder der Verdienstnadel der Stadt. Aber dass schon mal ein Verein ausgezeichnet worden ist, daran kann sich der scheidende Stadtbürgermeister nicht erinnern.
Eine große Ehre


Bei seinem letzten Neujahrsempfang war es aber nun soweit: Die Eifelvereins-Ortsgruppe Daun ist mit dem Ehrenteller der Stadt von Wolfgang Jenssen, Landrat Heinz-Peter Thiel, der auch Vorsitzender der Eifelvereins-Bezirksgruppe Vulkaneifel ist, und Mathilde Weinandy, Vorsitzende des Gesamt-Eifelvereins, geehrt worden.
"Wir haben zwar schon einige Preise bekommen, aber der Ehrenteller hat doch eine ganz besondere Bedeutung", freut sich der Vorsitzende Siegfried Horn. Der 69-Jährige steht seit 2007 an der Spitze der Ortsgruppe, die mit rund 550 Mitglieder größte im Bezirk Vulkaneifel. "Die Ehrung ist eine Würdigung der Stadt für unsere Arbeit", ergänzt Alois Mayer (71), seit mehr als 30 Jahren als Geschäftsführer im Amt.
Wer an Eifelverein denkt, dem kommt als Erstes das Wandern in den Sinn. Es ist auch ein wichtiges Standbein der Ortsgruppe Daun. Sie betreut ein Netz von Wanderwegen, 14 examinierte Wanderführer übernehmen Führungen und Gästebetreuungen. Wandern ist aber nur ein Standbein.
110 Veranstaltungen im Jahr


Zwei Beispiele, was der Verein in Sachen Denkmalpflege tut: 125-jähriges Bestehen hat der Dauner Eifelverein im vergangenen Jahr gefeiert. Eigentlich bekommt ein Geburtstagskind Geschenke, bei der Ortsgruppe war es aber anders. Sie hat der Stadt ein Geschenk gemacht: den wieder voll funktionsfähigen Brunnen neben dem Eifel-Vulkanmuseum in der Leopoldstraße. 2007 hat der Eifelverein eines der ältesten und markantesten Zeugnisse der Dauner Stadtgeschichte, das Kampbüchelkreuz, restauriert. Passend dazu gibt es eine Vielzahl von Publikationen zur Geschichte und Kultur der Kreisstadt. Neben Wanderungen aller Art und für jedes Alter hat der Dauner Eifelverein Bildungsreisen, Seniorenausflüge, Ferienwanderwochen und Fahrradtouren im Programm. Der Geschäftsführer fasst zusammen: "Im Jahr werden bei rund 110 Veranstaltungen gut rund 3500 Personen von der Ortsgruppe betreut."
Aber es gibt auch Sorgenfalten, was die Altersstruktur angeht: "In der Gruppe von 25 bis 50 Jahren kommt leider zu wenig nach", sagt Horn.Extra

Die höchste Ehrung der Stadt ist die Verleihung der Ehrenbürgerwürde. Bislang wurde sie drei Mal vergeben, unter anderem an den früheren Regierungspräsidenten und Dauner Bürgermeister Julius Saxler. Neben dem Ehrenteller, die zweithöchste Ehrung, gibt es die Verdienstnadel der Stadt. Sie wurde beim Neujahrsempfang von Stadtbürgermeistermeister Jenssen und Bernhard Kläs (Ortsvorsteher von Waldkönigen) an Willi Lorse verliehen. Seit 53 Jahren ist er Mitglied des Musikvereins Waldkönigen mit 40 Aktiven, seit mehr als 30 Jahren ist er dessen ehrenamtlicher Dirigent. Zudem kümmere er sich seit vielen Jahren um die Ausbildung des Nachwuchses, würdigte Kläs. Zudem spielt Lorse seit vielen Jahren im Musikverein Daun. sts

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