Viel Regen und noch mehr Kamelle
Mieses Wetter, gute Stimmung: Mehrere Tausend Besucher verfolgten bei einsetzendem Regen den 31 Gruppen starken Gerolsteiner Rosenmontagszug, der zwar farbenfroh, aber relativ unpolitisch war.
Gerolstein. Selbst ist der Mann: Bevor dopende Radfahrer oder eine politische Diskussion dafür sorgen, dass die Radler-Statue auf dem Kreisverkehr abgebaut wird, haben die Hobby-Radsportler vom "Gerolsteiner Kreisel" die Plastik ab- und auf ihren Karnevalswagen aufmontiert. Na ja, zumindest eine Kopie. Und wäre da nicht auch noch Graf von Gerhardstein (Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwatz) auf dem sanierungsbedürftigen Wasserturm der Löwenburg (auf dem Wagen des Bauhofes) gewesen, der wie im richtigen Leben mit vollen Händen rausschmiss, was er hatte, so wäre der Gerolsteiner Rosenmontagszug vollends unpolitisch gewesen.
An Farbenfreude hingegen hat es dem Zug nicht gemangelt: Da zauberten menschliche "Pustefixe" Wolken aus Seifenblasen, sorgten zahlreiche Gruppen für musikalische Unterhaltung, ließen Hippies und Hexen den einsetzenden Regen Regen sein und feierten unverdrossen weiter, machten die durchweg gönnerhaften Jecken dem Wettergott Konkurrenz und ließen noch mehr Kamelle denn Regentropfen fallen und sorgten so besonders bei den kleinen Besuchern für große Augen und noch größere Taschen und Beutel.
Vor allem aber den vielen Feuerwehrleuten, die die großen Trucks durch die enge und von Menschenmassen bevölkerte Hauptstraße lotsten, ohne das etwas passierte, gebührte ein dreifach "Jirrelsteen Alaaf".