Daun. Wenn es lange dauert, nach Daun hineinzukommen, es fast unmöglich ist, einen Parkplatz zu finden und sich in der Innenstadt Menschenmengen tummeln: Dann ist Laurentiusmarkt! Tausende Besucher aus der ganzen Region zieht es am Mittwoch in die Kreisstadt: viele wegen der gut 300 Marktstände, viele wegen der Kirmesmeile mit dem besonderen Flair.
Auf dem Laurentiusmarkt, der sich durch die Innenstadt bis zum Rummel schlängelt, können die Leute auf Schnäppchenjagd gehen. "Das ist ja wie in der Türkei", kommentiert ein Besucher die Lage auf dem Basar. An den Getränke- und Imbissständen findet sich am Kirmesmittwoch schon früh so mancher Ehemann, der die Begeisterung seiner Frau, über den Markt zu schlendern und in die Geschäfte zu gehen, nur bedingt teilt. Am diesem Tag kein Problem: Bei Spießbraten, (natürlich alkoholfreiem!) Bier und der Gesellschaft des ein oder anderen "Leidensgenossen" ist die Wartezeit problemlos zu überbrücken.
Die Bedingungen für ein Schwätzchen im Freien könnten kaum besser sein. "Das ist absolutes Top-Marktwetter, trocken und nicht zu warm", freut sich Marktmeister Dieter Wilhelm. Die Nachfrage beim Laurentiusmarkt nach Standplätzen übersteigt auch in diesem Jahr das Angebot. Einige Händler muss Wilhelm am Morgen wieder nach Hause schicken.
Gute Laune, super Wetter

Umso mehr freuen sich die, die ein Plätzchen gefunden haben. Melanie Nellesen kommt seit neun Jahren zum traditionellen Kirmesmarkt, um ihren Schmuck an die Besucher zu bringen. "Das super Wetter merkt man den Leuten gleich an, die sind direkt gut gelaunt", sagt die Beschickerin aus Mechernich.
"Es läuft gut", bestätigt auch Gewürzhändler Johannes Burgard-Stewart aus Kötterichen, schon an die 20 Jahre Markthändler. Die Laurentiuskirmes sei schon etwas Besonderes und mit dem normalen Monatsmarkt kaum zu vergleichen: "Viele Leute nehmen sich extra Urlaub für die Kirmes."
Für die Kollegen auf dem Rummelplatz ist der Mittwoch der entscheidende Tag für die Kirmesbilanz. "Der Abschlusstag ist so gut wie drei andere Tage", erklärt Wilhelm Liebe aus Euskirchen, der seit mehr als 20 Jahren die Gäste mit Reibekuchen verköstigt. "Daun ist ein guter Standplatz mit einem großen Einzugsgebiet." Das bestätigt Lisa Löw aus Wittlich von Autoscooter Barth, das "seit Generationen" in der Eifel dabei ist: "Daun ist immer schön! Die Leute waren alle richtig gut drauf." Beim Familientag am Dienstag sei bis Mitternacht ordentlich was los gewesen.
Zufrieden mit der diesjährigen St.-Laurentius-Kirmes ist auch Wolfgang von Wendt. Der Geschäftsführer des Gewerbe- und Verkehrsvereins freut sich vor allem, dass das Wetter mitgespielt hat. "Bis auf den Montag können wir uns nicht beschweren", zieht er Bilanz. Sein Dank gilt dem Dauner Musikverein, der von Wendt bei der Auswahl der Musikgruppen berät. "Das Angebot hat gepasst, die Musik ist richtig gut angekommen beim Publikum." Das sieht auch Stadtbürgermeister und Kirmesbesucher Wolfgang Jenssen so: "Auch abends war die Kirmes recht gut besucht, trotz nur einer Bühne."